Der große Test: Das ist Österreichs bester Faschingskrapfen
Bei dem diesjährigen Krapfen-Test gibt es nur Gewinner: Vier Bäcker teilen sich die ersten drei Plätze. Lesen Sie selbst, warum uns der Sieger-Krapfen am besten geschmeckt hat.
Platz 1: Oberlaa
Er könnte einen Krapfen-Schönheitswettbewerb gewinnen: Ideale Größe (eher klein), helles Goldbraun, kein Fettgeschmack, nur dünn gezuckert. Überraschenderweise weist er nur einen schmalen Kragen (Ranftl) auf.
Geschmacklich überzeugte er mit feinem Teig, zart-frischem Vanilleduft und der eher süßen Marillenmarmelade im Inneren, die rund ein Drittel des Krapfeninneren ausmacht. Preis: 2,10 Euro
Platz 2: Ströck
Platz 1 hat dieser Krapfen nur knapp verpasst. Aufgrund seiner Größe geht der goldbraune Faschingskrapfen mit schönem, unregelmäßigem Kragen in die Breite und hat dadurch etwas mehr Teig zu bieten – aber dennoch viel Marmelade.
Die Krume ist fein und flaumig, jedoch eine Spur fettig. Die Marillenmarmelade schmeckt harmonisch am Gaumen: süß-fruchtig, wenig Säure, wenig Rumaromen. Preis: 1,30 Euro
Platz 3: Heiner
Der Krapfen der Konditorei Heiner ist der Kleinste im Test, was aber dennoch die ideale Verzehrgröße ist. Im Vergleich ist er sehr dunkel geraten, mit einem schönen, unregelmäßigen Kragen.
Das Germteiggebäck zeigt im Biss etwas mehr Teig und wenig Marmelade, die aber mit viel Rumgeschmack und Säure überrascht. Eine flaumige, nicht süße Krume, dennoch: Etwas fehlt für die Spitze. Preis: 2,20 Euro
Platz 3 ex aequo: Der Mann
Schon vor dem ersten Bissen steigt ein typischer Krapfen-Duft in die Nase. Der eher große, goldbraune Faschingskrapfen hat ein schönes, unregelmäßiges Ranftl (Kragen).
Die flaumige Krume schmeckt neutral und ausgewogen, allerdings ist der Teig ein wenig zu trocken und etwas fettig. Das Verhältnis zwischen Teig und Marmelade, die leicht säuerlich schmeckt, passt gut. In Summe "kein schlechter Krapfen". Preis: 1,30 Euro
Der rustikale Ausreißer: Öfferl
Bäcker Georg Öfferl ist dafür bekannt, anders sein zu wollen – der sehr große Krapfen ist oben und unten mit Kristallzucker bestreut, zudem besteht er aus sehr wenig Teig und wirklich viel Marmelade.
Auch geschmacklich ist der Krapfen mit seinem kompakten Teig und untypischen Germteig-Aromen ein Außenseiter. Fazit: "Ein g’standener Landkrapfen." Preis: 3,30 Euro
Der Schwere ohne Zucker: Gragger
Der für sein Holzofenbrot bekannte Bäcker Helmut Gragger setzt auf einen großen, rustikalen Bauernkrapfen, der überhaupt nicht gezuckert wird. Ihm fehlt die feine Leichtigkeit eines üblichen Krapfens.
Optisch fällt das breite, gleichmäßige Ranftl (Kragen) auf. Leider enthält er kaum Marmelade, was die Schwere des an sich schon porösen Teigs ausgeglichen hätte. Preis: 2,40 Euro
Der Solide für jeden Anlass: Anker
Optisch fast schon "eiernd" und "ein bisschen flach": die Krapfen vom Großbäcker sind nicht rund. Der helle Goldton sticht ins Auge, der sehr gleichmäßige Kragen und die dicke Schicht Staubzucker auch.
Der eher kompakte Teig schmeckt zwar frisch, aber nicht flaumig und dafür leicht fettig. Die milde, wenig fruchtige Marillenmarmelade bildet keinen Kontrast zum Teig. Preis: 1,30 Euro
Der mit dem Markenzeichen: Joseph
Dieser Faschingskrapfen hat mit Abstand die beste Marillenmarmelade, nämlich eine so wunderbar fruchtige Marillennote wie kein anderer. Durch das Zucker-J hebt er sich deutlich von den anderen Krapfen ab: Im Vergleich zu den Konkurrenten ist er aber sehr dunkel herausgebacken – und sehr gehaltvoll.
Eine kürzere Backzeit und weniger Fett hätten ihm gut getan. Preis: 2,95 Euro
Der perfekt Gerundete: Demel
Der hell herausgebackene Krapfen mit dem breiten, gleichmäßigen Kragen und dem Staubzucker-Streifen gehört zu den kleinsten. Anders als alle anderen Faschingskrapfen ist jener vom k-u.k.-Hofzuckerbäcker auf beiden Seiten rund.
Die sehr flaumige Krume weist einen auffällig gelben Farbton auf – der Teig schmeckt sehr süß, die Marmelade hat wenig Säure. Preis: 2,10 Euro
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