Der Weltkrieg im Kopf

Der Weltkrieg im Kopf
Kriegstraumata belasten tausende Senioren in Österreich. Ihre Symptome weden oft verkannt, obwohl auch Nachkommen betroffen sein können.

Helga sitzt in einem Dornbirner Kinosaal und kann nicht aufhören zu weinen. Es ist das Jahr 1979, die letzten Minuten der Günter-Grass-Verfilmung „Die Blechtrommel“ sind angebrochen. Auf der Leinwand wird die Hauptfigur Oskar eilig über einen Bahnsteig voll schwerbepackter Menschen getragen. „Papa, Papa“, ruft er. Doch Papa kommt nicht – auch nicht, als Oskar in einen vollbepackten Güterwaggon gesetzt wird und der Zug heftig dampfend abfährt.

In dem Moment bekommt Helga einen Schreikrampf. Sie springt von ihrem Platz auf, drängt sich durch die Sitzreihe und stürzt aus dem Kinosaal ins Foyer. 

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