"Das ist großartig": Melania Trump über Kinder in Auffanglagern

Melania Trump beim Besuch eines Kinderheims in Texas.
Bei einem Besuch einer Grenzschutzeinrichtung machte die First Lady mit einem zweifelhaften Sager von sich reden.

Egal ob verbal oder nonverbal: Melania Trump legt derzeit ein umstrittenes Verhalten an den Tag.

Am Donnerstag besuchte die First Lady ein Heim für Migrantenkinder an der Grenze zu Mexiko. Beim Besteigen des Flugzeugs in Richtung Texas trug sie eine olivgrüne Khakijacke mit Kapuze, auf deren Rückseite der Spruch prangte: "Es ist mir wirklich egal. Und Dir?" Auf Social Media wurde die Kleiderwahl der Präsidenten-Gattin prompt kritisch kommentiert (mehr dazu hier).

"Das ist großartig": Melania Trump über Kinder in Auffanglagern

Melania Trump im "Upbring New Hope Children's Center" an der Grenze zu Mexiko.

"Das ist großartig"

Im Kinderheim angekommen, legte die gebürtige Slowenin nach. In der Einrichtung leben laut Huffington Post 55 Minderjährige zwischen zwölf und 17 Jahren. Der Großteil der Kinder, die überwiegend aus Guatemala stammen, kam unbegleitet ins Land, sechs sollen bei der Ankunft in den USA von ihren Eltern getrennt worden sein.

Während ihres Besuches sprach Melania Trump auch mit einem Mitarbeiter den Einrichtung. Dieser schilderte ihr auf Nachfrage, dass die Kinder im Schnitt zwischen 42 und 45 Tage in dem Heim verweilen.

Das Gespräch im Wortlaut:

Melania Trump: "Was ist die längste Zeit, die jemand hier verbracht hat, bevor er mit der Familie zusammengeführt wurde?"

Mitarbeiter: "Jetzt gerade sind es im Schnitt 42 bis 45 Tage."

Melania Trump: "Oh, okay."

Mitarbeiter: "Es ist also kein sehr langer Aufenthalt. Wir befolgen immer die Regeln und Anweisungen, was die Zusammenführungen betrifft. Aber die durchschnitten Aufenthaltsdauer beträgt derzeit zwischen 42 und 45 Tagen.

Melania Trump: "Das ist großartig."

Kein Mitgefühl

Auf Twitter, wo unter anderem Dan Linden von ABC News einen Mitschnitt des Gesprächs teilte, zeigen sich viele von Melania Trumps Aussagen irritiert. Vorgeworfen wird der 48-Jährigen unter anderem, dass sie kein Mitgefühl hätte und die Situation, in der die Kinder und ihre Familien stecken, ins Lächerliche ziehe. Anstatt die aktuelle Situation als "großartig" zu bezeichnen, hätte die First Lady Kritik an den Zuständen üben sollen, fordert ein User.

Trumps Grenzpolitik

Mitte der Woche hatte Donald Trump per Dekret angeordnet, dass Kinder illegal eingewanderter Menschen nicht mehr von diesen getrennt werden dürfen. Statt die Minderjährigen alleine in Auffanglagern unterzubringen, sollen Familien – zumindest vorläufig – zusammenbleiben. Trump präsentierte die neue Regelung als Akt der Menschlichkeit, zu dem er sich nicht zuletzt auf dringliches Anraten seiner Ehefrau Melania Trump hinreißen ließ.

Wirbel um Jacke von Melania Trump

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