Aktionsbündnis will Bierpatent verhindern und scheitert
Ein Bündnis aus 35 Organisationen wollte ein Patent gegen Braugerste und Bier verhindern. Das Europäische Patentamt (EPA) hält das angefochtene Patent EP 2575433 jedoch aufrecht und weist den Einspruch zurück. Damit sind auch ähnlichen Patenten auf Lebensmittel Tür und Tor geöffnet. Bei dem betroffenen Patent handelt es sich um eine Sorte Braugerste und daraus gebrautes Bier von den Großbrauereien Carlsberg und Heineken.
Durch die Patentierung wären auch heimische Brauereien betroffen. Die „unabhängigen Privatbrauereien Österreichs“ unterstützten zuletzt die Arche Noah-Petition „Missbrauch des Patentrechts stoppen“. „Die Zurückweisung unserer Einsprüche ist eine schlechte Nachricht für kleine Brauereien, Pflanzenzüchter, Konsumenten und die Landwirtschaft in ganz Europa. Die Politik muss sofort eingreifen und solche Patente endlich stoppen - sonst sind nach dem Bier bald noch mehr unserer Lebensmittel exklusiv in der Hand großer Konzerne“, fordert Magdalena Prieler, politische Referentin bei ARCHE NOAH.
Im Patent werden Gerstenpflanzen aus herkömmlicher Zucht als patentierte Erfindung beansprucht, ebenso wie das daraus erzeugte Bier. Die Eigenschaften der Pflanzen beruhen auf zufälligen genetischen Mutationen, die durch Kreuzung und Selektion in den Pflanzen kombiniert werden. Alleine Carlsberg hat in den letzten Jahren über ein Dutzend Patentanträge auf Gerste-Züchtungen, Gerstenpflanzen, deren Verwendung zum Bierbrauen sowie das daraus erzeugte Bier gestellt. ARCHE NOAH und das Bündnis „No Patents on Seeds!“ haben bereits über 200.000 Unterschriften für ein Einschreiten der Politik gegen diese Patente gesammelt. Magdalene Prieler fordert jetzt Bundesministerin Leonore Gewessler und ihre europäischen Kollegen auf "alles zu tun, um diese Patente zu stoppen".
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