Magie, zeitgenössisch: Das Künstlerhaus wird zur "Wunderkammer"

Magie, zeitgenössisch: Das Künstlerhaus wird zur "Wunderkammer"
Eine Gruppenschau der Künstlervereinigung besinnt sich auf die Anfänge des Museums und die Qualität des Staunens.

Die Urform des Museums war, aus heutiger Sicht betrachtet, ein ziemlicher Sauhaufen. Eine Unterscheidung zwischen Wundern der Natur, der Technik und der Kunst war noch nicht wirklich erfunden, und so wurde alles gesammelt: Narwalzähne, die man freilich als Beweis für die Existenz von Einhörnern ansah; Steine aus den Gedärmen von Ziegen, denen man allerhand heilsame Wirkungen unterstellte („Bezoare“), mechanische Spielzeuge, technische Geräte und Kunsterzeugnisse aller Art. 

Die Kunst- und Wunderkammer auf Schloss Ambras in Innsbruck galt im 16. Jahrhundert als bedeutendste ihrer Zeit, ihre Schätze sind am originalen Ort, wenngleich nicht mehr im ursprünglichen Umfang, noch zu besichtigen. Vor allem aber lebt die Wunderkammer als Idee weiter: Als Sehnsuchtsort einer überschaubareren, magischen Welt, in der man sich der Illusion hingeben darf, die Realität ließe sich auf irgendeine Art ordnen. 

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