Wiener Konzerthaus 2019/20 mit leichtem Verlust

Das Wiener Konzerthaus während Lockdown 2
Trotz coronabedingten Absagen und Verschiebungen konnte man ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen.

Einen leichten Verlust hat die Saison 2019/20 dem Wiener Konzerthaus gebracht. 566 Konzerte konnte bis zum Beginn des ersten coronabedingten Lockdowns am 10. März 2020 durchgeführt werden, knapp 292.000 Menschen besuchten die Veranstaltungen, teilte das Konzerthaus am Montag mit. Danach mussten 212 Konzerte abgesagt bzw. verschoben werden, und 118.000 Tickets wurden rückabgewickelt. Am Ende stand damit ein Erlösentgang von 4,8 Mio. Euro.

Dennoch belief sich der Bilanzverlust für die abgelaufene Saison letztlich auf nur 61.000 Euro. Dieser konnte durch Rücklagen aus den Vereinserlösen aufgelöst werden, womit man letztlich ein ausgeglichenes Ergebnis erzielte. "Ein betriebswirtschaftlicher Schaden für die Saison 2019/20 konnte also erfolgreich abgewendet werden", heißt es in der Aussendung. Der tatsächliche Verlust an Deckungsbeiträgen bei den Eigenveranstaltungen, der mit 1,3 Mio. Euro beziffert wurde, konnte mittels Unterstützung seitens der Mitglieder, Wirtschaftspartner und der öffentlichen Hand aufgefangen werden.

Laufende Saison schwierig

Die Entwicklung der laufenden Saison wiederum sei laut Konzerthaus sehr schwierig. "Seit bald vier Monaten ist der Spielbetrieb des Hauses unterbrochen und letztendlich hängt alles davon ab, ab wann und unter welchen Einschränkungen Veranstaltungen wieder möglich sind." Die staatlichen Hilfen seien mit 800.000 Euro gedeckelt, hinzu käme die Kurzarbeit als "derzeit wichtigstes Mittel, um den betriebswirtschaftlichen Schaden einzugrenzen". Aktuell fehle jedenfalls nach wie vor eine klare Wiedereröffnungsperspektive.

Naske fordert Öffnung unter Sicherheitsvorkehrungen

"Die Zahlen der vergangenen Saison zeigen einmal mehr, dass das Wiener Konzerthaus in der Lage ist, gemeinnützig zu arbeiten und zugleich unternehmerisch zu wirtschaften, wenn es seine Kerntätigkeit, das musikalische Leben dieser Stadt zu stimulieren und lebendig zu halten, erfüllen kann", wird Intendant Matthias Naske zitiert.

"Die laufende Saison ist mit sehr durchdachten und wirksamen Präventionskonzepten gestartet", so Naske weiter. "Wir fordern einmal mehr, dass wir unter Anwendung der behördlich genehmigten Präventionskonzepte den Spielbetrieb unter vernünftigen Rahmenbedingungen möglichst rasch wieder aufnehmen dürfen, weil das Haus und damit auch viele Musikerinnen und Musiker, Ensembles und Orchester andernfalls - so deutlich muss es ausgesprochen werden - auf eine sehr schwierige betriebswirtschaftliche Lage zusteuert."

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