Wenn ein Direktor genüsslich massakriert wird

Sweeney Todd
In der Saison 2013/’14 bringt Robert Meyer unter anderem das Massenmörder-Musical "Sweeney Todd".

Nur über meine Leiche. Wenn ich das bringe, ist das wohl meine letzte Spielzeit an der Volksoper, weil es so blutrünstig ist“, so Robert Meyer. Mit „das“ ist Stephen Sondheims Massenmörder-Musical „Sweeney Todd“ gemeint. Nein, die Spielzeit 2013/’14 ist sicher nicht die letzte von Direktor Robert Meyer. „Sweeney Todd“ aber eröffnet dennoch die siebente Saison seiner Intendanz.

„Ja, es wird ein brutaler Auftakt, und ich selbst werde eines der Opfer des Killers sein“, so Meyer bei der Präsentation der kommenden Saison. Matthias Davids wird inszenieren, Joseph R. Olefirowicz steht am Pult, die Hauptrolle des Serienkillers Sweeney Todd übernimmt Morten Frank Larsen. Premiere ist am 14. 9. 2013.

Weitere neun Premieren wird es geben. So kommen die Operetten „Eine Nacht in Venedig“ von Strauß (Regie: Hinrich Horstkotte, Dirigent: Alfred Eschwé, ab 14. 12.) und „Gräfin Mariza“ von Kálmán (Inszenierung: Thomas Enzinger, Dirigent: Alexander Rumpf, 22. 3. 2014).

Jubiläen

Im Opernbereich werden Jubiläen gefeiert. Verdis „Il Trovatore“ ist ab 16. 11. aus Anlass des 200. Geburtstags des Komponisten zu sehen. Dietrich Hilsdorf führt Regie; Enrico Dovico dirigiert. Die Oper wird in italienischer Sprache gezeigt, was laut Meyer „aber eine Ausnahme“ sei. Benjamin Brittens (100. Geburtstag) „Albert Herring“ kommt am 15. 2. 2014 auf Deutsch in der Regie von Brigitte Fassbaender und mit Gerrit Prießnitz am Pult. Passend zum Richard-Strauss-Jahr 2014 (150. Geburtstag) gibt es dessen „Feuersnot“ ab 14. Juni konzertant; 200 Jahre nach der Uraufführung erklingt ab 25. Mai Beethovens „Fidelio“. Regie: Markus Bothe. Dirigentin: Julia Jones.

Für Tanzfans gibt es „Märchenwelt Ballett“ (ab 19. 10.) und Ashley Pages Choreografie von Schnitzlers „Reigen“ (ab 29. April). Für Kinder wird Mike Svobodas „Erwin, das Naturtalent“ geboten. Gespielt wird ab 23. Februar im MuTh, dem neuen Haus der Sängerknaben im Augarten. Besonderes Schmankerl am Gürtel: Startenor Neil Shicoff singt den Kalaf in Puccinis „Turandot“.

Juhu-Erlebnis

Einen Chefdirigenten wird es auch in Zukunft eher nicht geben. Außer: „Mir läuft jemand über den Weg, und das Juhu-Erlebnis findet statt“, so Meyer. Finanziell steht das Haus am Gürtel gut da. Die Auslastung betrug zuletzt 83,5 Prozent – das bedeutet mehr als 300.000 Besucher pro Jahr. Um noch mehr Gäste anzulocken, rüstet man technisch auf. So bietet man eine App für Smartphones oder Tablets an, die etwa das Jahresprogramm digitalisiert enthält. Die jeweiligen Programmhefte sollen für 89 Cent zum Runterladen sein. Die Kartenpreise werden inflationsbedingt leicht erhöht. Die teuerste Karte kostet dann 86 Euro statt 80, die Abonnementpreise bleiben jedoch gleich.

www.volksoper.at

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