Weiter Kritik an Lunacek nach Äußerung über Handke

Weiter Kritik an Lunacek nach Äußerung über Handke
Der Vorsitzende der Kurier für Kunst, Wolf D. Prix, schrieb Offenen Brief. Anstoß sind zwei Interviews der neuen Kunststaatssekretärin.

Auch die Kurie für Kunst meldet sich mit Kritik an Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek (Grüne) zu Wort. Sie hatte in einem KURIER-Interview erklärt, sie könne die Verleihung des Literaturnobelpreises an Peter Handke "nicht nachvollziehen".

"Das war langweilig, sorry!"

Kurien-Vorsitzender Wolf D. Prix veröffentlichte einen Offenen Brief, in der er "große Verwunderung und Enttäuschung" über Lunaceks Antritts-Interviews äußerte. Der Star-Architekt (Coop Himmelb(l)au) stößt sich nämlich auch an Lunaceks Erinnerung an ein Bob Dylan-Konzert in einem Presse-Interview ("Das war langweilig, sorry!").

"Alleine die Geringschätzung zweier herausragender Künstlerpersönlichkeiten/ Nobelpreisträger signalisiert Gefahr im Verzug", schreibt Prix. Er sehe "erste Anzeichen einer politischen Unterordnung an die angedachte Mehrheitsmeinung".

Hoch dekorierte Persönlichkeiten

Der Kurie für Kunst gehören jeweils 18 hoch dekorierte österreichische und internationale Persönlichkeiten an. Bedingung ist, mit dem Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet worden zu sein. Die Wahl der Mitglieder erfolgt durch die jeweilige Kurie selbst, ihre Bestätigung und Ernennung durch den Bundespräsidenten. Mitglieder sind derzeit unter anderen der Komponist Friedrich Cerha, der Filmregisseur Michael Haneke, die Malerin Martha Jungwirth, die Fotografin Elfie Semotan, die Konzeptkünstlerin Marina Abramovic, der Autor Michel Houellebecq und der Philosoph Peter Sloterdijk.

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