Uraufführung nach Stefan Zweig an der Josefstadt: Missverständnis, das Liebe heißt
Eine Uraufführung im Theater in der Josefstadt: Max Ophüls’ Adaption von Stefan Zweigs kurzer Erzählung „Brief einer Unbekannten“ (1922) aus dem Jahr 1948 mit Joan Fontaine gehört zu seinen besten Filmen. Jetzt hat der britische Dramatiker und Drehbuchautor Christopher Hampton – sein Drehbuch zum Film „Gefährliche Liebschaften“ mit John Malkovich und Glenn Close wurde 1989 mit einem Oscar ausgezeichnet – frei nach Zweigs bewegendem Psychogramm einer heillosen Passion und biografischen Anspielungen das Bühnenstück „Geheimnis einer Unbekannten“ gemacht (Übersetzung: Daniel Kehlmann).
Erzählt wird - zeitlich verschoben von den 20er-Jahren in die Zeit kurz vor dem Zweiten Weltkrieg - eine heftige, hingebungsvolle Liebesgeschichte, die mit kindlicher Verehrung beginnt, und Jahre später die ganze Bandbreite zwischen unmöglicher Romantik und Obsession bespielt. Das von Hampton betont konservativ inszenierte Drama einer unerfüllten Sehnsucht kreist um das Dilemma: Wenn du keine Ahnung hast davon, was ich dir nie gesagt habe, ist es deine Schuld.
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