Trenkler auf Kur: Der Abschied vom Zauberberg

Klaus Maria Brandauer liest – und Elisabeth Schweeger, Intendantin der Kulturhauptstadt, hört zu
Klaus Maria Brandauer bündelte in Ischl seine Kräfte – für eine Warnung: Er las aus dem Buch „Die Tagesordnung“ von Éric Vuillard

Die Zeit in Strobl am Wolfgangsee ist zu Ende. Mitunter fühlte sich Ihr Tratschpartner an Hans Castorp in Thomas Manns „Zauberberg“ erinnert. Denn die Tagesabläufe ähnelten sich – vor allem in der letzten Woche, in der es andauernd schüttete: „Etwas Bewegung im Freien sodann, hierauf abermals Ruhe im Stuhl, um sieben das Abendessen (...), danach ein oder der andere Blick in den stereoskopischen Guckkasten ...“

Auch Ihr Tratschpartner konnte feststellen: „Große Zeiträume schrumpfen bei ununterbrochener Gleichförmigkeit auf eine das Herz zu Tode erschreckende Weise zusammen; wenn ein Tag wie alle ist, so sind sie alle wie einer; und bei vollkommener Einförmigkeit würde das längste Leben als ganz kurz erlebt werden und unversehens verflogen sein.“

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