"This is Venice" im Burgtheater: Scheißluft in der Glitzerlagune

"This is Venice" im Burgtheater: Scheißluft in der Glitzerlagune
Shakespeares Stücke über den Kriegsherrn und den Kaufmann von Venedig als Konzept-Show.

Seine Stücke spielen in Padua, Mailand, Florenz, Mantua und natürlich, zweimal, in Verona. Dabei kannte William Shakespeare das Land, in dem die Zitronen blüh’n, nur aus der Literatur. Und in allen Dramen, den „Sturm“ ausgenommen, verarbeitete der Karl May Illyriens diverse Quellen, darunter eine Novelle aus dem „Decamerone“.

Zweimal ist auch Venedig Schauplatz: in einer Tragödie und in einer – naja, vielleicht – Komödie. Was liegt also näher, als sie unter dem Titel „This is Venice“ miteinander zu verzahnen? Habe Shakespeare den „prosperierenden Handels- und Finanzplatz“ doch ganz bewusst gewählt.

Die Absichtlichkeit kann man jedoch bezweifeln. Denn als Vorlage für „Der Kaufmann von Venedig“ diente dem Engländer eine Novelle aus „Il Pecorone“ von Giovanni Fiorentino, in der ein venezianischer Kaufmann einem Juden zur Besicherung eines Darlehens ein Pfund seines Fleisches verspricht. Und „Othello, der Mohr von Venedig“ geht auf eine Erzählung aus der Sammlung „Hecatommithi“ von Giraldo Cinthio zurück, auf die Shakespeare auch für das Stück „Maß für Maß“ zurückgriff.

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