"1, 2, 3 – Let's Go, B*tch!": Diese Mitsing-Regeln sollte man bei Taylor Swift kennen
Sie tragen den halben Arm vollbepackt mit Freundschaftsarmbändern, malen sich die Zahl 13 auf ihre Handrücken und ziehen sich mit Lidstrichen Katzenaugen "sharp enough to kill a man": Eingefleischte Fans von Taylor Swift nehmen die vielen Details rund um ihren Star sehr ernst.
Realität aus, Eskapismus an
Das Eintauchen in diesen Fankult, der mit unzähligen derartigen "Insider-Regeln" das Austauschen von Geheimnissen zwischen Swift und ihrer Anhängerschaft suggeriert, mag auf all jene, die mit der Musik der 34-Jährigen nichts anfangen können, befremdlich wirken.
Betrachtet man die glitzernde Welt von Taylor Swift jedoch mit etwas gelassenem Abstand, kann man ihr vielleicht mehr als nur reine PR-Maschinerie attestieren: Ihre Shows sind nicht zuletzt Eskapismus in Reinform, ein kurzes Flüchten vor einer Realität, die leider längst nicht so bunt-fröhlich ist. Stattdessen kann man in einem riesigen Safe Space mit Tausenden Gleichgesinnten feiern, tanzen und singen. Auch das ist eine der Erfolgsformeln von Swifts gigantischer "The Eras"-Tour – und bei weitem keine Neuerfindung, sondern ein altbekanntes Charakteristikum von Popmusik.
Wenn schon, denn schon: Mitsing-Anleitung bei Taylor Swift
Apropos Singen: Längst haben sich bei ihren Konzerten einige weitere Traditionen entwickelt, die von den Fans frenetisch zelebriert werden. Denn bei Taylor Swift werden die Lieder nicht einfach nur Wort für Wort mitgesungen. Es gibt rund herum noch einige weitere "Insider-Regeln" – wie könnte es auch anders sein? Und echte Fans wissen ihren Einsatz dabei ganz genau.
Wer also bei einem der drei Termine im Wiener Ernst-Happel-Stadion dabei ist (8., 9. und 10. August) und dort vollends in die kollektive Erfahrung eintauchen möchte – weil wenn schon, denn schon! – sollte diese Regeln beim Mitsingen der Songs kennen und mitmachen.
Scheibenwischer bei "You Need To Calm Down"
Als einfacher Einstieg: Das Konzert beginnt mit Auszügen aus dem Album "Lover", die Single "You Need To Calm Down" ist natürlich mit eingebaut. Nach der Textzeile "We all know now, we all got crowns, you need to calm down" sagt Swift in die Menge: "Let me see your hands!" Hier also alle Hände nach oben und von links nach rechts wischen damit.
Zum Auflockern der Stimmbänder gibt es dann noch die Zeile: "'Cause shade never made anybody less gay!" – auch hier darf und soll mit viel Inbrunst gebrüllt werden.
Ein Herz für "Fearless"
Nochmal etwas zum Aufwärmen: Sobald Taylor Swift beim Song "Fearless" die Bridge "It's the first kiss, it's flawless, really something, it's fearless" anstimmt, sind die Fans dazu aufgefordert, mit ihren Händen ein Herz zu formen.
Klatschen bei "You Belong With Me"
Kein Konzert ohne Klatschen: Nächster kollektiver Einsatz ist bei der Single "You Belong With Me". Nach der Zeile "I'm the one who makes you laugh, when you know you're 'bout to cry" klatschen wissende Swifties zwei Mal in die Hände, passend zum Beat.
Lichtermeer bei "Marjorie"
Das Lied "Marjorie" stammt aus Swifts 2020er-Album "Evermore", es wird also ein bisschen ruhiger. Hier hat sich die Tradition der Handytaschenlampen etabliert. Hintergrund: Taylor Swift hat diesen Song ihrer verstorbenen Großmutter gewidmet. Zu Beginn der "Eras"-Tour wurde die Sängerin bei der Nummer von der Menge mit einem Lichtermeer überrascht und zu Tränen gerührt. Seither ist die Aktion fixer Programmpunkt der Fans.
"Delicate": "1, 2, 3 – Let's Go, B*tch!"
Genügend Stimmkraft sollte man für diesen Konzert-Moment aufheben, denn das ist der wohl bekannteste Schlachtruf der Tour: Beim Song "Delicate" in der "Reputation"-Era antworten die Fans nach der Zeile "But you can make me a drink" mit einem lautstarken "One, Two, Three - Let's Go, B*tch!".
Ein Fan hat genau das bei einem Swift-Konzert 2018 in Pasadena an dieser Stelle gemacht und damit den Grundstein für diese Fan-Tradition gelegt. Den tieferen Sinn davon muss man nicht hinterfragen – einfach mitmachen, der Gaudi wegen.
Mit Taylor Swift in die Kirche gehen
Ein weiterer Insider unter Swifties: Der Song "Don‘t Blame Me“ mit seinem Gospel-Charakter und entsprechenden Text wird beim Konzert spielerisch zur religiösen Predigt. Daher rufen Fans "Take me to church, Taylor", nachdem Swift die Zeile "Every time you‘re, every time you‘re lovin‘ me" singt. Amen!
Nach der Uhrzeit fragen bei "Style"
Sobald der Song "Willow" endet, geht es weiter mit der "1989"-Era. Hier müssen eingefleischte Fans bereit sein und beim Übergang zum Song "Style" schnell "What time is it, Taylor?" schreien. Diese Frage nach der Uhrzeit beantwortet die Sängern sofort selbst – das erste Wort des Songs ist nämlich "Midnight".
Für Kendrick Lamar einspringen bei "Bad Blood"
Für Fortgeschrittene: Von der Single "Bad Blood" gibt es eine bekannterweise auch eine Version mit dem Rapper Kendrick Lamar. Auf der Tour übernehmen die Fans kurzerhand dessen Gesangspart. Sobald Swift in der Bridge die Zeile "if you live like that, you live with ghosts" singt, antwortet die Menge im Kollektiv: "You forgive, you forget, but you never let it – go".
"Anti-Hero": "Taylor, you'll be fine!"
Auch die beliebte Single "Anti-Hero" vom Album "Midnights" hat natürlich einen Insider bei der Show. Swift fragt: "Did you hear my covert narcissism I disguise as altruism, like some kind of congressman?" Daraufhin singen Fans: "Taylor, you’ll be fine!" Echte Swifties sollten diese Tradition nicht vergessen, denn die Sängerin zeigt auf der Bühne ihre Enttäuschung, wenn der Insider nicht kommt.
"Bejeweled": Wohin des Weges, Taylor?
Was tun beim Song "Bejeweled"? Ganz einfach: In der kurzen Pause zwischen "And by the way- ..." und "... I'm going out tonight" in der ersten Strophe rufen Fans "Where are you going, Taylor?" Dieser Insider wurde vom TikToker Tyler Conroy bei einer Swift-Show in Houston ins Leben gerufen – und ist in Fankreisen erhalten geblieben.
"Vienna" rufen bei "Blank Space"
In der "Blank Space"-Bridge "Boys only want love if it's torture, don't say I didn't, say I didn't warn you" gibt es kurze Füllpausen, in denen die australischen Fans bei den Konzerten kurzerhand "Sydney" hineingerufen haben. Eine Tradition, die sich auch in anderen Städten fortgesetzt hat – und die in Wien vielleicht weitergeht.
Liebesbotschaft an Travis Kelce
Nicht zu vergessen die Botschaft an Swifts Freund, den Footballspieler Travis Kelce, der die Sängerin auf der Tour begleitet. Bei einem Konzert in Buenos Aires, wo Swift ebenfalls für drei Konzerte auf der Bühne stand, dichtete sie für Kelce kurzerhand eine Zeile in ihrem Song "Karma" um: Aus "Karma is the guy on the screen" wurde kurzerhand "Karma is the guy on the Chiefs".
Die Überraschung hatte den gewünschten Effekt: Sowohl die Fans als auch Travis Kelce selbst zeigten sich begeistert davon. Sollte Kelce also auch bei der Show in Wien zugegen sein, können Fans den Mann an Swifts Seite damit willkommen heißen.
Kurz zusammengefasst:
- Popstar Taylor Swift gastiert am 8., 9. und 10. August live im Ernst-Happel-Stadion.
- Auf ihrer "The Eras"-Tour spielt Swift Songs aus all ihren elf Alben, auch aus "The Tortured Poets Department", das erst im April 2024 erschienen ist.
- Fans haben bei den Konzerten diverse Insider und Schlachtrufe entwickelt, die bei allen Live-Shows zum Einsatz kommen.
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