Zurecht. Denn was Hausdebütant. Michele Mariotti am Pult des famos einstudierten und groß aufspielenden Orchesters leistet, ist sensationell. Was für Klangfarben, welche Eleganz, welcher Witz und wie viele Nuancen - so hört man Gioachino Rossini nicht alle Tage.
Die Besetzung ist sehr gut. Etwa Juan Diego Florez als höhensicherer Graf Almaviva oder die wunderbare Rosina von Vasilisa Berzhanskaya.
Eine Klasse für sich sind auch Ildar Abdrazakov als Don Basilio und natürlich der Figaro von Etienne Dupuis. Als Bartolo agiert Paolo Bordogna recht solide, Ruth Brauer-Kvam leistet als eine Art Spielführer eine fantastische Körperarbeit. Wie übrigens alle anderen auch.
Denn Regisseur Herbert Fritsch (auch Bühne) setzt ganz auf Commedia dell' arte, sorgt mit groß dimensionierten farbigen Folien für perfekt wechselnde Schauplätze, kommt fast ganz ohne Requisiten aus und spielt auch dank der bunten, grellen Kostüme von Victoria Behr mit Elementen der Stand-up-Comedy und des Slapstick.
Das mag nicht allen Besuchern gefallen haben - es gab bei der Premiere vereinzelte Buhs gegen das Leading-Team - funktioniert aber ziemlich gut. Verdienter Jubel für einen "Barbiere " der etwas anderen Art.
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