"Siegfried"-Premiere: Mei Bayreuth is ned deppat

"Siegfried"-Premiere: Mei Bayreuth is ned deppat
„Siegfried“ am Grünen Hügel erinnert milieumäßig durchaus an Mundl – und Regisseur Valentin Schwarz zeigt weiterhin seine Psychostudie des Wo-Tan-Clans rund um den „Godfather“.

Kennen Sie die amerikanische Fernsehserie „This Is Us“? Es handelt sich um eine der allerbesten am Markt, eine Familiengeschichte, die sich über Jahrzehnte erstreckt, in den Zeiten wild hin- und herspringt, neue Figuren einführt und oft erst eine Staffel später erklärt, wer diese überhaupt sind.

So ähnlich agiert Valentin Schwarz bei seiner Inszenierung von Richard Wagners Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“ bei den Bayreuther Festspielen. Du bist Familie, das gilt hier für alle. Es gibt keinen Ring, kein Gold, keinen Riesenwurm, keinen Bären, sondern ausschließlich menschliche Existenzen. Das ist manchmal schlimm genug.

Drei Abende, sagen wir drei Staffeln, sind nun vom Premierenpublikum bereits binge-gewacht und binge-gehört, und man beginnt mehr und mehr zu begreifen (und manche beginnen mehr und mehr zu buhen – das kann ja lustig werden am Freitag nach der „Götterdämmerung“).

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