Rückgabe-Debatte: „Es sollte nicht eine Person diese Krone tragen“

Rückgabe-Debatte: „Es sollte nicht eine Person diese Krone tragen“
Wissenschafterin Khadija Zinnenburg Carroll hat ein Buch über die mexikanische Federkrone im Weltmuseum verfasst – und fordert neue Gutachten

Philippine Welser, Freifrau von Zinnenburg, war eine ihrer Vorfahrinnen: Die Gemahlin Erzherzog Ferdinands II. residierte im 16. Jahrhundert auf Schloss Ambras in Innsbruck – jenem Ort, an dem auch der wohl prächtigste Federschmuck lagerte, der je von Mexiko nach Europa gelangt war.

Khadija Zinnenburg Carroll, in Australien aufgewachsene Historikerin und Künstlerin, hat aber nicht nur wegen dieser Geschichte Interesse an der Federkrone, die heute zu den Preziosen des Wiener Weltmuseums gehört – und seit langer Zeit von Mexiko zurückgefordert wird.

Auch in anderen Kontexten befasst sie sich mit den Denkweisen, die der Aufarbeitung des Kolonialerbes zugrunde liegen – derzeit als Leiterin des von der EU mit zwei Millionen Euro geförderten Projekts „Repatriates“ an der Central European University in Wien. Ihre Erkundungen scheuen dabei nicht die Konfrontation mit dem Konsens der Museumswelt.

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