Kolonial-Restitution: Wegmarken am Pfad zur Gerechtigkeit

Kolonial-Restitution: Wegmarken am Pfad zur Gerechtigkeit
2023 sollen in Österreich Regeln für Kulturgut aus kolonialen Kontexten vorliegen. Der Direktor des Weltmuseums erklärt den Stand des Prozesses

 „Ich glaube, wir haben einen Moment, in dem ein relativ breiter Konsens herrscht“, sagt Jonathan Fine. „Alle, die sich mit der Materie beschäftigt haben, sagen: Wenn etwas nicht einvernehmlich in den Sammlungen ist, muss es zurückgehen.“

Auch wenn Österreich nie Kolonialmacht war, finden sich in den Sammlungen der Bundesmuseen doch zahlreiche Exponate, die ohne die Regime der Kolonialisierung und Ausbeutung – und mitunter ganz brutale Plünderungen – nie ins Museum gelangt wären. Leitfiguren der Debatte sind seit einigen Jahren die „Benin-Bronzen“ – das Weltmuseum besitzt viele davon (siehe Artikel unten).

Doch auch Objekte aus Neuseeland oder Brasilien sind Kandidaten für Rückforderungen, auch das NHM oder das Technische Museum arbeiten diesbezüglich ihre Bestände auf. „Ich gehe auch davon aus, dass der Federkopfschmuck immer wieder ein Thema sein wird“, sagt Fine mit Blick auf die berühmte aztekische Federkrone im Weltmuseum, die schon oft zurückgefordert wurde.

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