Philosoph Achille Mbembe: Mit Afrika aus der Sackgasse

Philosoph Achille Mbembe: Mit Afrika aus der Sackgasse
Der Denker sieht Restitutionen als Schlüssel zur Reparatur der Welt und hält Dreadlockdebatten und Antisemitismusvorwürfe für Ablenkungsmanöver

In Österreich lebende, aus Afrika stammende Menschen fühlen sich bei der laufenden Debatte um die Rückgabe von Objekten und menschlichen Überresten in ihre Herkunftsländer aus heimischen Museen nicht eingebunden.

Als Zeichen dagegen organisierte der Verein „Afrieurotext“ nun ein Symposium (siehe unten) – und lud mit Achille Mbembe einen prominenten Sprecher ein: Der in Johannesburg lehrende Historiker und Philosoph, der auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron berät, betont die symbolische Wichtigkeit der Restitution kultureller Objekte für eine gemeinsame menschliche Zukunft.

KURIER: Ihnen schwebt das Idealbild eines „Museums der Zukunft“ vor. Erzählen Sie mehr davon.

Achille Mbembe: Die ideale Situation wäre eine, in der die Objekte allen Menschen zugänglich sind, egal wo sie leben. Um das zu ermöglichen, müssen die Objekte ohne Beschränkungen zirkulieren können – in physischer Form, aber auch immateriell, ermöglicht durch Technologie. Es werden andere Ausstellungen sein – wir müssen da alle Möglichkeiten erforschen.

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