Neue Datenbank zur Kunst aus Benin setzt Maßstäbe

Die Website macht die Benin-Kultur und ihre Schätze, die geraubt und zerstreut wurden, auf umfassende Weise sichtbar

Digital Benin. 5.246 Objekte erfasst die Datenbank digitalbenin.org, die am Mittwoch, in Berlin offiziell präsentiert wird – nur 366 davon befinden sich  heute nahe ihres Herkunftsortes in Museen in   Lagos und Benin City im heutigen Nigeria.

Das von der Ernst-von-Siemens-Kulturstiftung mit 1,5 Millionen Euro geförderte Projekt, an dessen Realisierung ein Team auf mehreren Kontinenten drei Jahre lang arbeitete, setzt neue Maßstäbe in der Sichtbarmachung kolonialer Kulturgüter.

Der Fall Benin ist darunter der prominenteste: Nach der britischen Militäraktion 1897, bei der das Königreich Benin erobert und der Oba (König) ins Exil verbannt wurde, gelangten Kunstschätze in großer Zahl in Museen und in den Handel.

Laut Datenbank hält das British Museum mit 944 Objekten den größten Anteil, gefolgt vom Ethnologischen Museum in Berlin mit 518. Das Weltmuseum Wien zählt 202 Einträge – wobei darunter nicht nur die berühmten Metallgüsse („Benin-Bronzen“) fallen. Die Website dokumentiert die einstige Funktion der Objekte und die Stationen ihrer Geschichte.

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