Rihanna: Rebellisch zum Erfolg

Superstar Rihanna zeigt sich auf ihrer neuen Platte "Unapologetic" eigensinnig.

Ich bin auch an freien Tagen immer aktiv, suche nach den neuesten Sounds und Trends. Denn ich will nicht nur am Ball bleiben, sondern einen Schritt voraus sein!“  Es ist diese Einstellung, die Rihanna dorthin gebracht hat, wo sie heute ist: Auf Platz vier der Forbes-Liste der einflussreichsten Celebrities – hinter Jennifer Lopez, Oprah Winfrey und Justin Bieber. Und noch ist kein Ende des Booms abzusehen: Ihr neue CD „Unapologetic“ ist die erste, die in den USA Platz eins der Album-Charts erobern konnte, die Single „Diamonds“, die aktuelle Nummer eins der Austria Top 40, erneut ein Welthit.

Ehrgeiz

Und das nach sieben Alben in acht Jahren, nach vier Welttourneen, Rollen in den Filmen „Battleship“ und „End Of The World“, der 2013 in die Kinos kommt, wenn die 25-Jährige zur fünften Tour aufbricht. Rihanna hat mit ihrem Ehrgeiz die Gesetze des Show-Business auf den Kopf gestellt: Während früher Überpräsenz als Tod jeder Karriere galt, können Rihanna-Fans nicht genug von ihrer „RiRi“ bekommen.

Als Grund dafür sieht Robyn Rihanna Fenty, dass sie ihre Anhänger an allen Facetten ihres Leben teilhaben lässt. Pausenlos twittert sie Fotos – egal, ob im Bett, auf einer Party oder mit einem Joint bei einem Festival. „Die Leute mögen mich, weil ich sage, was ich denke und mich ihnen mit allen meinen Schwächen präsentiere“, sagt sie. „Ich finde, sie sollen wissen, wer hinter den Songs steckt, die sie kaufen.“Deshalb brach Rihanna 2007 aus der „Die nächste Beyonce“-Rolle aus, in die sie die Plattenfirma gedrängt hatte. Sie schnitt sich die Haare ultrakurz, wurde vom süßen Mädchen in Jeans zum sexy Vamp mit Leder und Nieten. Mit dem Effekt, dass das nächste Album „Good Girl Gone Bad“ sie zum Weltstar machte.

Rebellisch

Immer schon, sagt sie, habe sie eine rebellische Ader gehabt. Sie liebt Tattoos, hat sich kürzlich die ägyptische Göttin Isis unter die Brust stechen lassen, präsentiert das neueste Tattoo stolz auf dem Nacktfoto des Covers von „Unapologetic“. Aber auch musikalisch geht Rihanna damit eigensinnig ihren Weg. Die Beats und die stilistische Bandbreite sind gewagter als beim Vorgänger „Talk That Talk“. Es gibt Dubstep-Verfremdungen, eine Piano-Ballade („Stay“) und Reggae-Feeling zwischen dem üblichen Pop- und R’n’B-Sound. Doch was am meisten auffällt: In den sexuell aufgeladenen Texten scheint es nur um ihren Ex-oder-doch-wieder-Boyfriend Chris Brown zu gehen. Im August gestand sie in der Oprah-Winfrey-Show unter Tränen, wie sehr sie ihn noch liebt – obwohl er sie 2009 spitalsreif geprügelt hat. In den neuen Texten pendelt sie zwischen der Obsession für ihn und der Angst vor neuerlicher Misshandlung –, nur um in dem Chris-Brown-Duett „Nobody’s Business“ zum Schluss zu kommen, dass dieses Verhältnis niemanden etwas angeht. Richtig. Aber wie verträgt sich das mit Rihannas Lebensmotto „Du kannst Fehler machen – aber niemals denselben zwei Mal“?

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