Plácido Domingo in der Staatsoper: Mit zweierlei Maß

Plácido Domingo (Archivbild).
In den USA im Karriere-Out, singt der Star heute in Wien. Ein Beispiel für den unterschiedlichen Umgang mit Moraldebatten.

Es geht, bei Verdi wie bei Shakespeare, ganz zentral um eine Frau: Denn niemand kann Macbeth töten, so wird diesem prophezeit, der von einer Frau geboren wurde.

Einige andere Frauen stehen an diesem Freitag aber explizit nicht im Zentrum. Plácido Domingo, einer der größten Sänger des 20. Jahrhunderts, ist heute an der Wiener Staatsoper erstmals als Macbeth in Giuseppe Verdis gleichnamiger Oper zu erleben. Dass es gegen Domingo im Zuge der #MeToo-Debatte zuletzt Belästigungsvorwürfe mehrerer Sängerinnen gab, hat ihn zwar in den USA ins Karriere-Out geworfen.

In Europa aber werden derartige Fragen ganz anders bewertet – so, dass Domingo in Salzburg, Zürich und Wien genauso gerne gesehen ist wie eh und je.

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