"Parsifal"-Kritik: Zur Oper wird hier die Zeit

"Parsifal"-Kritik: Zur Oper wird hier die Zeit
Richard Wagners Bühnenweihfestspiel in Starbesetzung und Neudeutung an der Wiener Staatsoper

*Wie Sie den Wiener "Parsifal" sehen können, lesen Sie am Ende des Artikels*

Allein die Stattfindung würde in der KURIER-Wertung fünf Sterne verdienen: Die Wiener Staatsoper bringt in künstlerisch so mageren Zeiten eine neue Eigenproduktion auf die Bühne und trotzt damit – als einziges Haus im großen Stil – der Pandemie. Noch dazu nicht irgendeine Premiere – zwei hübsche Belcanto-Stunden, ein paar wenige Protagonisten auf der Bühne, kleine Besetzung im Graben – sondern eines der größten Werke der Opernliteratur: Richard Wagners „Parsifal“ mit einer Hundertschaft an Sängern und dem größten Orchesterapparat. Die Staatsoper lebt, ob für Publikum geöffnet oder geschlossen. „Im Grabe leb’ ich“, heißt es im „Parsifal“, passt leider zur aktuellen Lage.

Im Zuschauerraum: Nur etwa ein Zehntel im Vergleich zu den in diesen knapp fünfeinhalb Stunden künstlerisch Tätigen. Am Ende gibt es keinen Applaus (nach dem ersten Aufzug ist er bei „Parsifal“ ohnehin verpönt), würde auch seltsam klingen im Fernsehen, die paar klatschenden Hände.

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