Oscar-Nominierungen 2020: Der Joker, ein Superheld oder gar eine Frau?
Bei der heutigen Bekanntgabe muss man auf allerlei Nebentöne achten.
Der Oscar-Akademie geht es wie der Schwedischen Akademie - und die Hoffnung für die Nominierungsbekanntgabe am Montagnachmittag ist, dass es die Amerikaner besser machen. Nach allerlei Aufregung - #MeToo-Skandal, Rücktritte - wollte die Schwedische Akademie den Literaturnobelpreis heuer in ruhigere Gewässer führen: Mit der Vergabe an eine Frau wurde gerechnet, und dass man sich keinen Umgebungsproblematiken eintritt. Es wurde dann Peter Handke. Die Oscar-Akademie nun sieht sich auch vor einigen ähnlichen Hürden - die heute vielleicht übersprungen werden.
Oscars, so Nicht-Weiß
Die letzte prägende Aufregung rund um den Oscar war die Missachtung von Minderheiten. Heuer gibt es einige potenzielle Nominierte, die hier ein bisschen Druck rausnehmen könnten: Eddie Murphy hat ebenso einen wettbewerbstauglichen Film im Rennen (" Dolemite Is My Name") wie Lupita Nyong'o ("Us") und die asiatisch-amerikanische Schauspielerin Awkwafina.
Frauen an der Macht
Ebenso einen frappanten Überhang, wenngleich anders ausgestaltet, gibt es in der notorischen Kategorie Regie: Hier sind zumeist ausschließlich Männer nominiert. Bisher waren hier insgesamt nur fünf Frauen jemals nominiert. Und heuer rittern Quentin Tarantino, Globe-Gewinner Sam Mendes oder auch Martin Scorsese um die Statue. Dennoch gibt es eine starke weibliche Stimmen, die tunlichst nicht übersehen werden sollte: Greta Gerwig hat den für Amerika wichtigen Film "Little Women" gedreht.
Wem's gefällt
Schon seit Jahren geht die Schere zwischen dem, was die Oscar-Akademie auszeichnet, und den Kinohits weit auseinander. Blockbuster beherrschen zwar das Kino, sind aber nicht preiswürdig. Heuer aber gibt es eine Gelegenheit - ähnlich wie damals beim dritten Teil von "Herr der Ringe" -, diese Kluft zu schließen: Mit "Avengers: Endgame" endete die gewaltige Marvel-Superheldenserie, und noch dazu wurde der Film zum lukrativsten der bisherigen Geschichte. Das muss doch einen Oscar als bester Film geben? Ein anderer Kandidat: Der umstrittene, aber überaus erfolgreiche "Joker" mit Joaquin Phoenix.
Jedenfalls: Kein Österreicher
Die Gefahr, dass ein Österreicher heute nominiert wird, ist gering: Die österreichische Einreichung wurde disqualifiziert, weil in "Joy" zuviel Englisch gesprochen wurde.

Wir würden hier gerne eine Newsletter Anmeldung zeigen. Leider haben Sie uns hierfür keine Zustimmung gegeben. Wenn Sie diesen anzeigen wollen, stimmen sie bitte Piano Software Inc. zu.
Jederzeit und überall top-informiert
Uneingeschränkten Zugang zu allen digitalen Inhalten von KURIER sichern: Plus Inhalte, ePaper, Online-Magazine und mehr. Jetzt KURIER Digital-Abo testen.