Obonya wird der neue Jedermann

Obonya wird der neue Jedermann
Der Bühnenstar Cornelius Obonya wird ab 2013 mit Brigitte Hobmeier auf dem Domplatz spielen.

Es war das bestgehütete Geheimnis in der Kulturszene. Nun kann es der KURIER endgültig lüften: Cornelius Obonya wird der neue Jedermann bei den Salzburger Festspielen. Er folgt ab Sommer 2013 auf Nicholas Ofczarek in der Titelrolle beim Spiel vom Sterben des reichen Mannes auf dem Salzburger Domplatz. Damit steht er in der Tradition zahlreicher Schauspiel-Größen, die in diesem Gründungsstück der Salzburger Festspiele von Hugo von Hofmannsthal seit 1920 zu sehen waren.

Obonya wird am Mittwoch von Festspielchef Alexander Pereira bei der großen Programm-Pressekonferenz präsentiert. Telefonisch bestätigte er unter schallendem Gelächter nur, dass er vormittags per Zug in die Festspielstadt reise.
Im Sommer hatte es noch intensive Gerüchte gegeben, wonach August Diehl der neue Jedermann sein dürfte. Die Wahl fiel aber letztlich doch auf einen Österreicher: Schauspielchef Sven-Eric Bechtolf hatte bis zuletzt keine Silbe über diese Personalentscheidung verloren. Im Festspielsommer 2012 hatten Obonya und Bechtolf bereits in Salzburg zusammengearbeitet: Der famose Schauspieler war der Star in der Bechtolf-Inszenierung der Oper „Ariadne auf Naxos“ von Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal. Darin gab er den reichsten Mann von Wien namens Monsieur Jourdain. Diese von Bechtolf erstellte Fassung basierte auf der Uraufführung des Werkes, das mit dem Schauspiel „Der Bürger als Edelmann“ von Molière kombiniert wurde. Zahlreiche Medien, unter anderem der KURIER, wählten diese Aufführung vor allem dank Obonya zur besten der Festspielsaison.

Die Neuinszenierung des Traditionsstückes von Hugo von Hofmannsthal am Domplatz übernehmen der Brite Julian Crouch und der Amerikaner Brian Mertes.

Die Festspiele werden im kommenden Jahr mit ihrem Opernprogramm auch den Hangar 7 bespielen und zeigen Mozarts "Entführung aus dem Serail" als Produktion für Live-Publikum und Fernsehzuschauer. Die auf 2014 verschobene Oper von György Kurtag wird durch Harrison Birtwistles "Gawain" ersetzt.

Starparade

Ofczarek hatte diese Rolle drei Jahre lang in Salzburg gespielt. Davor waren Alexander Moissi (1920/21, 1926 – 31), Paul Hartmann (1932 – 34), Attila Hörbiger (1935 – 37, 1947 – 51), Ewald Balser (1946), Will Quadflieg (1952 – 59), Walther Reyer (1960 – 68), Ernst Schröder (1969 – 72), Curd Jürgens (1973 – 77), Maximilian Schell (1978 – 82), Klaus Maria Brandauer (1983 – 89), Helmuth Lohner (1990 – 94), Gert Voss (1995 – 98), Ulrich Tukur (1999 – 2001) und Peter Simonischek (2002 – 2009) zu sehen gewesen.

Das Leben und die Karriere von Cornelius Obonya.

Als Buhlschaft an Obonyas Seite wird am Mittwoch in Salzburg Brigitte Hobmeier präsentiert. Die Schauspielerin aus München gilt nicht nur in Deutschland als kommender Star. Zuletzt war Birgit Minichmayr in dieser Rolle zu sehen. Der KURIER hatte bereits im Sommer Hobmeier als große Favoritin für die Besetzung der Buhlschaft genannt. Vorgestellt wird am Mittwoch auch der neue Regisseur des „Jedermann“. In den vergangenen Jahren feierte eine Inszenierung von Christian Stückl Erfolge.

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