Neujahrskonzert: Topseriös, fein musiziert - und ein bissl fad

Der italienische Dirigent Riccardo Muti anl. des Neujahrskonzert 2018 der Wiener Philharmoniker
Ein erster Eindruck vom heurigen Konzert der Wiener Philharmoniker - Langkritik folgt

Vor 25 Jahren hatte er als Dirigent des Neujahrskonzertes debütiert. Nun leitete Riccardo Muti, der charismatische Neapolitaner, zum fünften Mal die Wiener Philharmoniker bei diesem Anlass. Und man hatte als Zuhörer im Musikverein vom ersten Moment an den Eindruck, als würde er ein musikalisches Statement gegen die Oberflächlichkeit unserer Zeit, gegen die schwierigen politischen Verhältnisse abgeben wollen.

Das Neujahrskonzert 2018 war wie eine Antwort auf humanistische Grauslichkeiten, eine Flucht Richtung Ästhetik, in die Schönheit der Kunst. Mutis Neujahrsgruß an die Welt war topseriös, höchst gediegen, fein musiziert – und ein bissl fad. Das liegt wohl auch am Programm, das zwar zahlreiche Raritäten (sieben an der Zahl) brachte, aber nicht allzu viele Höhepunkte. Das liegt aber auch am nicht durchgehend erkennbaren Willen zur Tiefenforschung.

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"NEUJAHRSKONZERT 2018" DER WIENER PHILHARMONIKER:
ABD0026_20180101 - WIEN - ÖSTERREICH: Der italienische Dirigent Riccardo Muti anl. des Neujahrskonzert 2018 der Wiener Philharmoniker am Montag, 01. Jänner 2018 in Wien. - FOTO: APA/HANS PUNZ
Am besten waren jene Stücke, die als Referenz an Mutis Heimat Italien programmiert waren. Jene, die Opernmotive behandelten. Sowie die besonders rasanten Stücke. Die meisten Walzer gerieten enttäuschend. Soweit ein erster Eindruck.

Fünftes Neujahrskonzert für Stardirigent Riccardo Muti

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