"Nennt mich nicht Flüchtling“: Update für "Berlin, Alexanderplatz"

"Nennt mich nicht Flüchtling“: Update für "Berlin, Alexanderplatz"
Regisseur Burhan Qurbani über seine Neuverfilmung des Döblin-Klassikers.

Eine Neuverfilmung von Alfred Döblins „Berlin, Alexanderplatz“?

Der deutsche Regisseur Burhan Qurbani hat sich viel vorgenommen: „Frei nach dem Jahrhundertroman“, heißt es bereits im Vorspann seines Films, der derzeit im Kino läuft. Nichts weniger als Döblins 500-seitiges Meisterwerk von 1929 – Lehrstoff zahlloser Schulstunden und Literaturseminare – schnappte sich Burhan Qurbani als Vorlage und unterzog es einem Update.

An die Stelle des deutschen Franz Biberkopf, der, frisch aus dem Gefängnis entlassen, in den Berliner Großstadttrubel der Weimarer Republik gestoßen wird, hat Qurbani einen schwarzen Geflüchteten namens Francis B. (Welket Bungué) gesetzt.

Francis B. hat nur mit Mühe eine Fahrt über das Mittelmeer überlebt und dabei seine Freundin verloren, für deren Tod er sich schuldig fühlt. „Ich möchte gut sein“, schwört er bei seiner Ankunft in Deutschland – und wer Döblins Roman kennt (oder die 14-teilige Miniserie von Rainer Werner Fassbinder) weiß, wie schwer ihm das misslingt. Francis verliebt sich in die nette Prostituierte Mieze (Jella Haase), schafft aber nicht den entscheidenden Schritt aus der Unterwelt.

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