Musikchef der Staatsoper: "Die Seelennahrung wird vernachlässigt"

Musikchef der Staatsoper: "Die Seelennahrung wird vernachlässigt"
Philippe Jordan über seine Pläne für Mozart und die Sicherheitsmaßnahmen.

Von Susanne Zobl

Auch für den neuen Musikdirektor der Wiener Staatsoper, Philippe Jordan, war es ein schwieriger Start. Hier gibt er Ausblick auf seine Pläne.

KURIER: Ihre ersten Aufführungen an der Staatsoper fanden unter extremen Umständen statt. Ihr Einstand mit der „Butterfly“, die erste Vorstellung nach der Stille des Lockdowns, geriet zum Triumph vor 1.000 Besuchern. Und jetzt der „Rosenkavalier“ im leeren Haus. Was empfanden Sie dabei?

Philippe Jordan: Es hat schon etwas Geisterhaftes, wenn man den Graben im leeren Saal zur Pause verlässt. Die Musiker meinten, am Ende eines Aktes sei das, als würde einem der Atem genommen. Natürlich steht immer das Kunstwerk im Vordergrund, aber in solchen Momenten merkt man, dass das Publikum der wesentliche Bestandteil einer Aufführung neben dem Kunstwerk ist. Ich fühlte mich mit diesem „Rosenkavalier“ reich beschenkt, denn wenn jemand dieses Werk von Richard Strauss besser als alle anderen auf der Welt spielt, dann wohl das Orchester der Wiener Staatsoper.

Weshalb war eine Neueinstudierung dann überhaupt notwendig?

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