Wie werden Ihre Sommergespräche konkret ablaufen?
Jede Ausgabe besteht aus zwei Teilen: Wir werden zum Auftakt gemeinsam spazieren gehen. Ich finde, man kommt so anders ins Gespräch und das hat eine ganz besondere Qualität. Ich mache das auch selbst gern. Wir werden sehen, ob das bei den „Sommergesprächen“ auch so funktioniert. Und dann werden wir, weil wir ja echtes Fernsehen machen, ins Studio wechseln und den zweiten Teil des Interviews im nüchternen Setting machen.
Einer scheut noch. FPÖ-Obmann Herbert Kickl hat noch nicht zugesagt. Die Blauen meinen immer wieder mal, die Puls-Sender seien links, also des Teufels.
Da bin ich ganz schmerzfrei. Wir sprechen die Einladung aus und wer kommt, kommt. Wenn jemand diese Möglichkeit, seine Gedanken und Überlegungen für die Zukunft Österreichs zur Diskussion zu stellen, nicht nützen will, ist das auch zu akzeptieren. Und was den Vorwurf betrifft, wahrscheinlich hat man Sendungen immer dann gut gemacht, wenn man möglichst von allen abwechselnd kritisiert wird.
Sie werden angekündigt als jemand, der direkt schmerzhafte Fragen stellt. Sie wollen aber auch Politiker von ihrer persönlichen Seite zeigen. Wie passt das zusammen? Kommt zuerst das verbale Stilett und dann das Kuscheln?
Erstens nein und zweitens kuschle ich nur mit meiner Frau. Meine Absicht ist es ganz einfach, dass wir das gute alte Gespräch wiederbeleben, das, wie ich finde, immer weniger stattfindet. Wir haben ja vielfach die Fähigkeit verloren, dass ein Gegenüber eine andere Meinung hat und wir diese genauso respektieren können. Aber das ist, meine ich, die Grundlage für eine sinnvolle Diskussion, die auch Lösungen ermöglicht. Das ist ein hehres Ziel unserer „Sommergespräche“. Und wir wollen so eine Ur-Aufgabe eines Interviews erfüllen, nämlich dass unsere Zuschauerinnen und Zuschauer nachher mehr wissen als zuvor.
Zu Ihrem Interviewstil gehören auch Ironie und das gewisse Augenzwinkern.
Ich glaube, dass dafür Platz sein muss und ich nehme mir diesen Platz auch. Es gibt ja ganz viele Interviewsendungen, wo hart, härter, am härtesten nachgefragt wird. Unser Zugang ist anders, weil das etwas ist, wofür ich stehe.
Sie haben mit Sendungen wie „ATV aktuell: Die Woche“ permanent mit Politik zu tun, bekommen durch die wöchentlichen Umfragen dort mit, wie die Stimmung in der Bevölkerung ist. Wie ist ein wichtiges Thema?
Ein großes Thema ist die Migration und der Umgang damit und das werden wir natürlich thematisieren. Ich glaube aber auch, dass nicht wenige ein Gefühl der Hilflosigkeit der aktuellen Situation gegenüber empfinden. Die Probleme sind vielfach benannt und ausgeleuchtet. Die Frage ist, wie will sie wer lösen? Das wollen wir auf den Punkt bringen.
Sie sind auch ein Privatmensch mit einer Meinung. Wie trennt man das professionell von den Gesprächen?
Wichtig ist mir: Ich bin Journalist, ich begreife mich aber auch als Gastgeber und ich bin nicht der Inquisitor. Ich will den Raum schaffen, dass man in diesen Gesprächen viel über die Spitzenpolitikerin, es ist mit Meinl-Reisinger ja nur eine, und die anderen Spitzenkandidaten erfährt. Mich selbst nehme ich da nicht für so wichtig und meine private Meinung hat in diesen Gesprächen überhaupt nichts verloren. Ich gehe hier als Fragensteller eine Koalition mit unseren Zuschauerinnen und Zuschauern ein. Sie sollen ihre Antworten für ihre Wahlentscheidungen bekommen.
Man kennt sich ja auch von der Morgenshow bei kronehit. Werden Sie in der Zeit, in der die Sommergespräche laufen, trotzdem um 5 Uhr früh vor dem Radio-Mikro stehen?
Das ist einer der ganz, ganz großen privaten Vorteile der Sommergespräche für mich: Ich kann länger schlafen. Ich werde ein Ausgeschlafener sein. Garantiert.
Danke für das Gespräch.
Kommentare