Zendaya: Ich war schon dankbar und glücklich, dass ich in Gesellschaft von so unglaublichen Talenten sein durfte, die ich alle verehre. Dann auch noch zu gewinnen, war verrückt. Aber zurückgeben würde ich den Emmy nicht! Schade, dass wir nicht alle im Auditorium sein konnten, aber auch wieder nicht schade, denn so konnte ich meine gesamte Familie um mich haben, und meinen Hund, der wegrannte, weil er die Schreierei nicht mehr aushielt, nachdem mein Name gefallen war. Es war ein ganz besonderer Abend, aber der Preis gehört der gesamten „Euphoria“-Crew, auch wenn er meinen Namen trägt.
Diese Serie hat Ihre Zusammenarbeit mit Sam Levinson begründet, der Ihnen Marie im Film auf den Leib schrieb…
Ja, Sam und ich sind sehr enge Freunde, wir sprechen täglich. Während der Quarantäne war er auch eine Art kreativer Leuchtturm für mich. Er kennt mich in- und auswendig von unserer Arbeit an „Euphoria“. Er hat mich an meinen schlechtesten Tagen gesehen und an meinen besten, in meinen verletzlichsten Augenblicken und in meinen stärksten. Meine Konversationen mit ihm führten zu diesem Film. Ich meinte, wir könnten doch etwas kreieren, das wir in meinem Haus filmen, und er war sofort dabei.
Haben Sie – als junge schwarze Frau im Film – die Erfahrung gemacht, dass Männer um ihre Jobs fürchten, weil Frauen mächtiger werden?
Ich hatte bisher die Erfahrung, dass die Männer, mit denen ich arbeite, mich und meine Power respektieren. Da habe ich wohl Glück gehabt. Aber das heißt nicht, dass ich nicht schon beobachten konnte, wie sich manche Männer zurückgesetzt fühlen und dabei nicht kapieren, dass es Frauen seit Jahrtausenden so geht. Ich möchte auch weiterhin eine Frau sein, die anderen nach mir den Weg ebnet.
Wollen Sie dann auch mal Regie führen?
Absolut! Obwohl ich mich immer davor gefürchtet habe, denn das ist der schwierigste Job, man muss so viele Entscheidungen gleichzeitig fällen. Aber durch „Euphoria“ habe ich mich sehr stark für Kameraführung begeistert, die visuelle Komposition einer Einstellung. Und ich begann Fragen zu stellen. Sam Levinson sagt immer, ich gebe dir ein Jahr, dann stehst du selbst hinter der Kamera. Und ich erwidere, dann hast du ein Jahr, um mir was beizubringen.
Sie haben 85 Millionen Followers auf Instagram. Welche Social-Media-Regeln haben Sie für sich aufgestellt?
Ich habe eine sehr komplizierte Beziehung zu Social Media. Ich versuche, meine Zeit zu managen, denn wenn ich mich darin verliere, dann verschwende ich zu viel Zeit. Ich bin gern in der Gegenwart und im richtigen Leben, nicht auf meinem Handy. Auf der anderen Seite ist es Teil meines Lebens und meiner Arbeit und dient als Connection zu den Fans, die der Grund sind, dass ich diese Arbeit habe. Ich bin nicht jemand, der zeigt, was er gerade isst. Aber ich gehöre auch nicht zu jenen Stars, die jemanden anderen anstellen, der postet. Alles, was da drauf ist, ist auch wirklich von mir. Meine Hauptregel: Poste nur für dich, nicht um von anderen angehimmelt zu werden. Darin liegt nicht das Glück.
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