TV-Quoten: Peter Kliens "Gute Nacht Österreich" wittert Morgenluft

Im Windschatten von "Was gibt es Neues?" funktioniert "Gute Nacht Österreich"
Als Latest-Night-Show kann der Comedian seine Fans halten. Vorerst letzte Ausgabe am kommenden Freitag

Der Befund ist eindeutig: Die Fans, die Peter Klien hat, die hat er auch am Freitag zur späten Stund'. Dorthin wurde "Gute Nacht Österreich" nach dem Jahreswechsel verfrachtet, weil die Marktanteile am Mittwoch um 22 Uhr und gegen die "ZiB2" einfach zu schlecht waren.

Am neuen Sendeplatz, am Freitag um 23.25 Uhr, schaut die Welt ziemlich, wenn auch nicht komplett anders aus: Diese Woche kam Peter Klien auf 267.000 Zuseher. Das ist ein Marktanteil von sehr guten 17 Prozent bei 12 Jahre und älter. Bei der jüngeren Zielgruppe (12-49 Jahre) lief es interessanterweise mit 15 Prozent etwas weniger gut, bei über 50-Jährigen mit 18 Prozent hingegen sogar besser.

Ist das die Wiederauferstehung von Peter Klien in der Late-Night? Jein. Der Comedian kann jedenfalls vom Vorprogramm mit "Was gibt es Neues?" maximal profitieren. Oliver Baiers witzige Raterunde hatte nämlich mit 423.000 Zusehern überhaupt die höchste Reichweite an diesem ORF1-Abend (18 Prozent bei Sehern ab 12 bzw. 14 Prozent bei den Werberelevanten). In diesem Windschatten kann man Fahrt aufnehmen, und das ist geschehen. In der Vorwoche (15.1.) waren 241.000 bei 15 Prozent (12 Jahre und älter) bzw. 14 Prozent (12-49) bei Klien dabei gewesen).

Notwendige Pause

Ein weiterer Vergleich, der zugegeben etwas hinkt, weil nur solche über Markanteile am gleichen Sendeplatz und nicht jene über Reichweiten vollends aussagekräftig sind: Klien hat jetzt in etwa die gleiche Zuseherzahl, die er vor der weihnachtlichen Pause am alten Sendeplatz auch hatte - sie knapp vor Mitternacht wieder einzufahren, ist jedoch eine Leistung. Man kann davon ausgehen, dass er diese Werte auch mit der letzten Sendung am kommenden Freitag bestätigen wird können.

Dann geht's in die nächste, längst angekündigte Pause für "Gute Nacht Österreich".

Und die ist notwendig. Denn sollte Klien wieder kommen, wird die Show anders aufgestellt sein müssen, was ausnahmsweise im ORF nicht unbedingt mit politischer Unbotmäßigkeit zu tun haben muss. Die Show ist, auch wenn man es nicht sieht, aufwändig - und wohl zu teuer für diesen sehr späten Sendeplatz. Auch an Konzept und Auftritt wäre weiter zu feilen, aber jedenfalls lebt nun Kliens Chance auf ein Comeback nach den "Science Busters".

Was sich noch feststellen lässt: Die Programmierung des ORF1-Hauptabend am Mittwoch ist wohl nicht optimal. An Kliens alten Sendeplatz hat gerade der "Kaiser" samt Nachwuchs gegen Armin Wolf und Co anzutreten - wieder genau zur gleichen Zeit und wieder mit dem gleichen Seher-Ergebnis: schwach. Zwei ORF-Marken gegeneinander auszuspielen, ist suboptimal und darauf könnte man bald mal in der ORF1-Lebenswelt kommen.  

 

 

 

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