TV-Quoten: Lockdown lockt über eine Million Zuseher zur "ZiB2"

Ohne Politiker, dafür mit Wissenschaftler: Die "ZiB 2" mit Armin Wolf hatte am Mittwochabend mehr als eine Million Zuseher
ATV punktet im Hauptabend bei jungen Zusehern mit "Das Geschäft mit der Liebe"

Immer wenn es heikel wird, schalten die Leute zum ORF. Dieses Credo gilt offenbar weiterhin, wie die Quoten der "Zeit im Bild 2" am Mittwoch zeigen: 1.062.000 Menschen verfolgten das analytische Gespräch von Moderator Armin Wolf mit Komplexitätsforscher Peter Klimek und Politikwissenschafter Peter Filzmaier zum Lockdown Ost und dem überraschenden Kurswechsel der Landeshauptleute gegenüber dem Gesundheitsminister. Das entsprach einem Marktanteil von 39 Prozent bei Zusehern älter als 12 Jahre und 29 Prozent bei den 12- bis 49-Jährigen. Die durchschnittliche Reichweite liegt heuer bei 886.000 und 31 Prozent Marktanteil (12 Jahre und älter).

Dieser Publikumserfolg in ORF2 rasierte, wie im Grunde schon seit Monaten, die Quoten in ORF1. Die zeitgleich zur "ZiB 2" angesetzten "Science Busters" kamen nur auf 121.000 Zuseher, was einem Markanteil von lediglich 4 bzw. 6 Prozent entspricht. Diese Konstrastprogrammierung funktioniert nicht - tat sie zuvor schon mit Peter Klien und "Gute Nacht Österreich" nicht und auch zuletzt nicht mit "Wir sind Kaiser*in". Das Scheitern geht allen internen Mahnungen zum Trotz nun mit den "Science Busters" in die bereits dritte Auflage, was die mit einigem Aufwand produzierte Sender-Marken in Mitleidenschaft zieht.

Junge Seher

Im Hauptabend konnte sich wiederum ATV ganz knapp gegen ORF1 durchsetzen. In der werberelevanten Zielgruppe kam "Das Geschäft mit der Liebe" auf 14,8 Prozent Markanteil, die "Dok 1" auf 14,7 Prozent. 245.000 Zuseher insgesamt bedeuteten die drittbeste "Liebes"-Reichweite bislang. "Dok 1" hatte mit insgesamt 349.000 Zusehern die zweitbeste Ausgabe des Jahres.

Auf dem Küniglberg heißt es nun durchatmen. Den Donnerstagabend bestreitet in ORF1 die österreichische Fußball-Nationalmannschaft mit dem Qualifikationsmatch gegen Schottland. Damit ist quotentechnisch ausgeschlossen, was in der Vorwoche passierte. Da verbuchte man mit 5,3 bzw. 5,9 Prozent Markanteil den drittschlechtesten Wert in der Sender-Historie.

Aber gerade auch in Hinblick auf die Werbung ist diese Entwicklung unerfreulich. Liegt der Gesamt-ORF im März in der Altersgruppe 12 Jahre und älter weiterhin auf Vorjahreskurs (36 Prozent Marktanteil), ist das Abrutschen bei den 12- bis 49-Jährigen dramatisch mit derzeit nur noch 25,1 Prozent (im Vorjahr 28,7 Prozent). Hoffen lässt, dass die an Sport-Highlights reiche Zeit nun wieder anbricht.

 

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