"Starmania": Emotionaler Auftakt im Blau-Gelb der Ukraine

Am Freitag eröffneten die ersten 14 von 28 neuen Kandidatinnen „Starmania 22“ mit der ersten von zwei Qualifikationsshows.

Arabella Kiesbauer schritt beim Auftakt zu „Starmania“ nicht ins gleißende Scheinwerferlicht, sondern stand hinter der LED-Wand. Ein intimer Moment, in dem sie das Kommende einordnete:

„In wenigen Augenblicken geht dieses Tor hier ganz auf und ich darf eine neue Staffel von ‚Starmania' eröffnen. Aber in Zeiten wie diesen fragen sich manche, wie die bunten Bilder einer Show zu den erschütternden Bildern passen, die uns seit Tagen aus der Ukraine erreichen. Die dramatische Situation für Menschen nur wenige hundert Kilometer von uns entfernt berührt natürlich auch uns hier. Aber wir wollen Ihnen zuhause anbieten, zwischen den bedrückenden Nachrichten im Stundentakt auch mal durchzuatmen. Auf andere Gedanken zu kommen. Mit jungen Menschen, die Sie mit ihrem Talent, mit ihrer Stimme begeistern, berühren und ja auch ein bisschen ablenken wollen. Lassen Sie uns gerade in dunklen Zeiten gemeinsam nach den Sternen greifen!“

Gruppensong in Blau-Gelb

Damit war vorerst alles gesagt, was man in einem Castingshow-Format zu diesem Thema zu sagen kann. In der Show selbst wurde die Lage in der Ukraine nicht mehr angesprochen. Aber gemeinsam dagegen angesungen wurde, mit John Lennon unsterblichem Friedenssong „Imagine". Bei dem Gruppenauftritt, begleitet von Monika Ballwein und Thomas Rabitsch, war die riesige LED-Wand in das ukrainische Blau-gelb getaucht.

Die Bandbreite der an diesem Abend dargebotenen Songs war groß - von temporeichem Pop-Rock, emotionalen Balladen, Austro- und Deutschpop bis zum Schlager.

BILDER: Das sind die sieben Aufsteiger

Noch ist Corona bei der Inszenierung spürbar. Im Studio spielen ein gutes Dutzend Assistenten und Assistentinnen der Show das Publikum, unterstützt von zusätzlich eingespieltem Jubel. Auch die Plexiglaswand wurde wieder zwischen Arabella und den „Starmaniacs“ heruntergelassen.

Ö3-Moderator Philipp Hansa kommentierte wieder aus dem Off - ein bisschen weniger frech als gewohnt.

Solide Jury

Auch die Jury agierte ziemlich schaumgebremst, diskutiert wurde nicht einmal in Ansätzen. Eine solide, abgeklärte Performance lieferte Sänger Josh („Cordula Grün“), Artistin und Model Lili Paul-Roncalli spulte ihr angekündigtes Programm, nur Ausstrahlung und Bewegung zu beurteilen, relativ brav ab. Wirklich aufgezeigt hat die erste Gast-Jurorin Tina Naderer, die die Auftritte herzlich und kompetent bewertete. Man wünschte sich fast, dass die Sängerin aus Niederösterreich öfter im Studio sitzt.

Das neue, vereinfachte Regelwerk sorgt für Übersichtlichkeit. Etwas unlogisch ist, dass die drei „Star-Tickets“ direkt nach den einzelnen Songs von der Jury vergeben werden. Man müsste doch alle 14 Songs live in der Sendung gehört haben, um diese Wertung abgeben zu können.

Wer aufgestiegen ist

Vor dem Publikumsvoting, das zum Aufstieg in die Finalshows berechtigt, standen also drei Aufsteiger bereits fest. Der 26-jährige Tiroler Pfleger Daniel Fink (Startnummer 4) bekam für „Magneten“ von Johannes Oerding sein Star-Ticket von Josh. Lili Paul-Roncalli entschied sich für Nadja Inzko. Die 26-jährige Sozialpädagogin aus Klagenfurt sang den kritischen Song „Dear Mr. President“ von P!nk. Das Star-Ticket von Tina Naderer ging an Valentina Thoms. Die 15-jährige Schülerin aus Altmünster am Traunsee sang „idontwannabeyouanymore“ von Billie Eilish.

Dieses Mal durfte das Publikum bereits bei der ersten Show ein gewichtiges Wörtchen mitsprechen. Es schickte folgende Bewerberinnen und Bewerber in die nächste Runde:

Martin Furtlehner: Der 24-jährige Medizinstudent und Musiker stammt aus Ardagger Stift in Niederösterreich und stand mit „Wenn sie tanzt“ von Max Giesinger auf der Bühne. Lukas Meusburger: Der 20-jährige Student kommt aus Bizau in Vorarlberg und hatte bei „Von Mellau bis nach Schoppernau“ von HMBC sprachlichen Heimvorteil. Marco Spiegl: Der 23-jährige Tiroler aus Oberperfuss ist Schlagermusiker und schaffte es mit „Living Next Door to Alice“ von Smokie in die Finalshows.

Letztes Ticket von der Jury

Der siebente und letzte Platz in Show 3 wurde mittels „Jury-Ticket“ bestimmt. Hier können sich die fixen Juroren sich noch auf eine Bewerberin oder einen Bewerber einigen, den sie quasi in die Show zurückholen. Josh und Lili Paul-Roncalli entschieden sich für Khira Ayers: Die 19-Jährige aus Wien ist Schülerin und singt „Wenn du mich lässt“ von LEA.