Gemeinsam nach den Sternen

Gerade etwas herrlich Unwichtiges wie eine Castingshow kann zeigen, dass wichtigere Dinge gibt.
Peter Temel

Peter Temel

Kurz vor der Rücknahme der meisten Corona-Maßnahmen verabschiedete sich der nächste Gesundheitsminister. Als wichtiges Motiv nannte Wolfgang Mückstein eine Einschränkung der persönlichen Freiheit – weil er rund um die Uhr Personenschutz brauche. Nach der nur siebenminütigen TV-Ansprache wirkte er immerhin ... befreit.

Über einen „Freedom Day“ – von Beginn an eine höchst zweifelhafte Benennung – jubelt am Samstag wohl niemand. Vielleicht beginnt man aber, den Wert Freiheit an sich mehr zu schätzen. Wenn man etwa daran denkt, dass man um 20.15 Uhr den Fernseher einschalten kann, ohne Angst vor dem nächsten Raketeneinschlag haben zu müssen.

Arabella Kiesbauer schritt beim Auftakt zu „Starmania“ nicht ins gleißende Scheinwerferlicht, sondern stand hinter der LED-Wand. Ein intimer Moment, in dem sie das Kommende einordnete: „Wir wollen Ihnen zuhause anbieten, zwischen den bedrückenden Nachrichten im Stundentakt auch mal durchzuatmen.“ Und: „Lassen Sie uns gerade in dunklen Zeiten gemeinsam nach den Sternen greifen.“

Gerade etwas herrlich Unwichtiges wie eine Castingshow kann zeigen, dass es die wirklich wichtigen Dinge gibt, die es nicht aus den Augen zu verlieren gilt.

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