Dieser Streamingdienst bietet Serien zum Selbermachen an – dank KI

Screenshot Showrunner
"Das Netflix der Künstlichen Intelligenz": so beschreibt sich der Streamingdienst Showrunner selbst. Noch befindet man sich in der Testphase.

Künstliche Intelligenz wird ein immer größerer Teil unseres Lebens. Und nun soll sie, geht es nach einem bestimmten Anbieter, auch das Serien-Streaming ordentlich aufmischen. 

User erstellt mit KI Serien

Der amerikanische Streaminganbieter Showrunner des Startups "Fable Studio" aus San Francisco hebt die Algorithmus-Unterhaltung auf die nächste Stufe: angeboten werden nämlich TV-Serien, die ganz und gar mit KI erstellt wurden, wie The Hollywood Reporter berichtet. Dabei handelt es sich aber (noch) ausschließlich um Animationsserien, die allesamt nur wenige Minuten lang sind. 

Der Gedanke hinter dem Projekt, der Anreiz für die Zuschauer ist klar: Nur noch das streamen, was ich wirklich sehen möchte! Endlich selbst Regisseur jener Geschichten sein, die mir helfen, aus dem Alltag zu entfliehen. Selfmade-Eskapismus sozusagen. Denn: Showrunner bietet nicht nur Inhalte an, die User sollen auch selbst die Möglichkeit bekommen, eigene Serien anhand von KI zu kreieren. Genre, Tonalität, Stil, Handlungsverlauf, Charaktere, Dialoge – der passive Zuschauer wird hier zum aktiven Gestalter.

Man möchte Netflix Konkurrenz machen

Noch befindet sich die Streamingplattform in der Testphase, die vermutlich noch bis mindestens Ende des Jahres andauern wird. Man kann sich aber aktuell auf eine Warteliste eintragen, um schon vor dem offiziellen Launch Showrunner nutzen zu können. Angeblich sollen bereits mehr als 50.000 User weltweit angemeldet sein – Tendenz steigend.

Die Pläne von Showrunner sind groß: "Unsere Vision ist es, das Netflix der Künstlichen Intelligenz zu sein", betont Showrunner-Geschäftsführer Edward Saatchi. Er scheint davon überzeugt zu sein, dass KI-generierte Inhalte das Streamen der Zukunft sind: "Vielleicht haben Sie irgendwann alle Episoden einer Show gesehen und dann klicken Sie einfach auf einen Knopf und lassen eine neue Episode erstellen. Sie selbst können bestimmen, worum es gehen soll – und die KI erstellt es."

Für Content gibt es (wenig) Geld

Entscheidet man sich, eigenen Content zu erstellen, ist dieser auch für andere User zugänglich. Diese Mühe soll, so der Plan von Showrunner, finanziell entlohnt werden – natürlich nur mit einem kleinen Geldbetrag und auch nur dann, wenn der Inhalt wirklich gelungen ist. Kauft ein anderer Streaminganbieter die Serie, wird man am Gewinn beteiligt. Bei Showrunner ist man also Regisseur, Drehbuchautor und Produzent gleichzeitig – und natürlich Showrunner, was auch den Namen der Streamingplattform erklärt.

Qualitätsmäßig geht noch mehr

Sieht man sich die aktuellen acht Serien von Showrunner genauer an, fällt aber schnell auf, dass es noch Luft nach oben gibt, was die Qualität der Inhalte betrifft: Die Stile erinnern an andere berühmte Animationsserien wie beispielsweise "South Park", sie bieten also nur begrenzt Neues. Ob das stört, ist wohl Geschmackssache. Auch die Bewegungen der Figuren und die Dialoge wirken oftmals hölzern und stockend. 

Immerhin ist die (animierte) thematische Auswahl recht breitgefächert: Familientaugliche Comedy gibt es auf Showrunner bisher genauso wie respektlose Satire, Sci-Fi, Drama, "Erwachsenen-Humor" sowie einen Horror-Anime.

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