ServusTV verliert Werbepartner wegen Wegscheiders Aussagen

ServusTV verliert Werbepartner wegen Wegscheiders Aussagen
Ein Modehersteller hat laut einem Medienbericht die Kooperation mit dem Salzburger Privatsender beendet.

ServusTV verliert aufgrund von Teilen seines Informationsangebots einen Kooperationspartner. Der deutsche Branchendienst DWDL.de berichtet, dass sich der Modehersteller Cinque von der Zusammenarbeit mit dem Salzburger Privatsender verabschiedet. Als Grund führe Cinque die "fragwürdigen Aussagen, die Herr Ferdinand Wegscheider getroffen hat" an.

Das Unternehmen hatte Senderchef Wegscheider in seinem Wochenkommentar ausgestattet, das Cinque-Logo wurde bis Ende November am Ende jeder Sendung eingeblendet. Ab Dezember war der Schriftzug nicht mehr im Abspann zu sehen.

Wegscheider prangerte zuletzt in seinem - auch als Satire gebrandeten - Wochenrückblick "Der Wegscheider" immer wieder  "Impf-Apartheid" und "Zwangsimpfung" an, übernahm auch den Querdenker-Terminus "Plandemie".

Ende November sagte Wegscheider in einer Ausgabe: "Wer hat die Macht, weltweit Regierungen, Ärzte und Medien zu dirigieren, und anzuweisen, gemäß seinen Planspielen Lockdowns und Zwangsimpfungen zu verfügen, und sogar Kleinkindern Rechte wegzunehmen, die wir bisher jedem Schwerverbrecher zugestanden haben?"

Beschwerde

Im Dezember brachte der Presseclub Concordia eine Sachverhaltsdarstellung bei der Medienbehörde KommAustria ein, da die Sendung nicht den Grundsätzen der Objektivität, Meinungsvielfalt und journalistischen Sorgfalt entspreche und somit eine Verletzung des Audiovisuellen Mediendienste-Gesetzes (AMD-G §41 Abs. 1 und 5) vorliege. 

In der elfseitigen Sachverhaltsdarstellung hält der Presseclub zunächst fest, dass "in wachsendem Ausmaß Hinweise und Beschwerden seiner Mitglieder über die Berichterstattung von Servus TV zur Covid-19-Pandemie" eingingen. Speziell bei der wöchentlichen Sendung "Der Wegscheider" sollen "vor allem durch falsche oder irreführende Äußerungen, einseitige und unsachliche Ausführungen und durch unzulässige Eingriffe in die Rechtssphäre von Dritten, wiederholte und schwerwiegende Verstöße gegen die Bestimmungen des AMD-G" vorliegen. Die KommAustria prüft.

Wegscheider: "Konzertierte Aktion" der Konkurrenz

Wegscheider selbst witterte Mitte Jänner in seinem ersten Wochenkommentar dieses Jahres eine „konzertierte und äußerst leicht durchschaubare Aktion des medialen Establishments, das gerade versucht, die Corona-Krise zu nutzen, um mit haltlosen Vorwürfen einen lästigen Konkurrenten loszuwerden.“

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