Redakteure der "Wiener Zeitung“ wollen Anteil vom "ORF-Beitrag“

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Zwecks dauerhafter Absicherung der Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Qualitätsjournalismus

In einer Resolution fordert die Redakteursversammlung der Wiener Zeitung ihren Anteil vom "ORF-Beitrag“. Sie sieht darin eine Möglichkeit zur dauerhaften Absicherung der Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Qualitätsjournalismus.
 

Die geplante Ausweitung der Zahlungspflicht bei der Haushaltsabgabe, die ausdrücklich begrüßt wird, führt laut dem offenen Brief an die Regierung zu Mehrkosten für die Wirtschaft "im hohen zweistelligen Millionen-Bereich". "Es ist davon auszugehen, dass (wie auch bei der Einführung der Haushaltsabgabe in Deutschland) letztlich deutlich mehr eingehoben wird, als der ORF für seinen öffentlich-rechtlichen Auftrag benötigt", heißt es weiter. Gleichzeitig werde die Wiener Zeitung als Tageszeitung eingestellt, um der Wirtschaft 20 Millionen an Beiträgen für das Amtsblatt zu ersparen. "Das führt im Ergebnis zur schlechtesten denkbaren Lösung: Die Unternehmen zahlen insgesamt künftig deutlich mehr und der Qualitätsjournalismus der Wiener Zeitung wird dennoch massiv reduziert.“

Aus diesem Grund wird gefordert, die Redaktion der Wiener Zeitung mit zwölf Millionen Euro pro Jahr auszustatten, "damit es nicht zu desaströsen Personalmaßnahmen kommen muss, die de facto eine Zerschlagung der Redaktion und der Medienprodukte nach sich ziehen werden". Diese zwölf Millionen Euro "sollten wie von namhaften Experten vorgeschlagen idealerweise durch Zweckwidmung von 25 Cent pro Monat der Einnahmen Haushaltsabgabe für eine ,Stiftung Wiener Zeitung' gewährleistet werden", so die Resolution. Diese Stiftung solle "das Weiterbestehen des Qualitätsjournalismus der Wiener Zeitung vollumfänglich sicherstellen".

Andere Aufgaben der Wiener Zeitung-Mediengruppe abseits der Produktion von öffentlich-rechtlichem Journalismus sollten laut der Resolution "im Sinne einer sauberen Trennung der öffentlichen Mittel auch auf anderem Wege finanziert werden. Die Redaktion der Wiener Zeitung soll nach Regierungsplänen künftig vor allem nur noch Online publizieren. Zudem soll sie weitere Aufgaben etwa in der Journalismusausbildung und als Content-Agentur des Bundes übernehmen.  

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