Bewegt werden sollen aber in erster Linie die Zuschauer. Viele davon sprechen Jelinek, der auch als Nachfolger der ehemaligen „Vorturnerin der Nation“ Ilse Buck bezeichnet wird, regelmäßig an: „Ich bin ein sehr offener Mensch. Es gibt keinen Tag, wo mich nicht irgendjemand anspricht. Da nehme ich mir die Zeit und unterhalte mich mit den Menschen. Am Donnerstag war ich laufen. Dann sind mir zwei Damen entgegengekommen und wollten ein Foto machen. Das Erste, was sie gesagt haben, war: ,Wir haben schon gevotet!‘ Das finde ich total schön.“
Ob es auch negatives Feedback gibt? Natürlich könne man nicht „Everybody’s Darling“ sein, aber der überwiegende Teil der Rückmeldungen sei positiv: „Die Leute sagen ,Danke, dass du für die Mama da bist‘ oder ,Ich merke, ich habe mich da und dort verbessert‘“, berichtet Jelinek, der nach eigenen Angaben „den geilsten Job der Welt“ hat: „Es ist eine Win-win-Situation: Die Leute bekommen etwas, das ihnen guttut. Auf der anderen Seite geben sie extrem viel zurück durch das, was sie schreiben. Und was gibt es Schöneres, als wenn du Leuten ein Lächeln ins Gesicht zauberst?“
Demnächst soll es auch „Fit mit Philipp“-Shirts geben, noch befindet sich das Projekt aber in der Entwurfsphase. Darauf zu lesen sein werden Sprüche wie „Die Zelle muss schwimmen“ – das ist Jelineks Merksatz, der daran erinnern soll, genügend Wasser zu trinken.
Und nach einem Jahr „Fit mit Philipp“ sind jetzt auch ein paar Folgen in Reserve aufgenommen worden. „Zur Sicherheit, damit man auch mal eine gewisse Zeit überbrücken kann. Und damit ich eventuell auch mal in den Urlaub gehen kann. Ich hatte nur zu Weihnachten ein paar Tage frei und sonst ging’s das ganze Jahr durch.“
Wenn es die Pandemie erlaubt, dann will der neue „Vorturner der Nation“ wieder nach draußen, „das heißt in Altersheime, in Schulen, auf öffentliche Plätze – wo auch immer ich Österreich bewegen kann“, erzählt Jelinek. „Ich glaube, jeder hat den Wunsch, fit zu altern. Es gibt nichts Schöneres, als wenn man mit 80, 85 noch unterwegs ist. Ich habe das bei meiner Oma gesehen: Solange sie sich bewegt hat, ist es ihr gut gegangen. Und wenn es mit dem Rollator ist oder im Sitzen – Hauptsache, man macht etwas.“
Jelinek sportelt natürlich nicht nur um 9.10 Uhr, wenn die Kameras laufen, sondern ist am Wochenende schon einmal drei, vier Stunden mit dem Rennrad unterwegs. Still sitzen ist schwierig. Ab und zu kann es aber auch passieren, dass er vor dem Fernseher hängen bleibt. Wenn das Wetter schöner wird, will er zu seinen Stamm-Eisdielen in Floridsdorf. Er hat nämlich eine Schwäche für nicht ganz kalorienarme Spezialitäten.
„Beim Eisgeschäft Benner bekomme ich immer ein ,Philipp spezial‘ – da schneiden sie mir selbst gemachte Marzipanstangerln in den Bananensplit. Und weil ich extrem viel Schokolade drüber brauche, bekomme ich den im Suppenteller serviert“, so Jelinek. Nicht unbedingt der Rezept-Tipp, den man sich von jemandem erwartet hätte, der eine Sendung mit dem Wort „fit“ im Titel hat, oder? „Die Ausgewogenheit macht’s aus. Aber sich ab und zu etwas gönnen, finde ich extrem wichtig.“
Sollte „Fit mit Philipp“ die ROMY gewinnen, wäre auf jeden Fall schon klar, wohin die Statuette kommt – da muss Jelinek nicht lange überlegen: „Die ROMY wäre ein starkes Zeichen für Bewegung. Falls wir gewinnen, kommt sie ins Studio – für alle. Ich sage ja auch immer, wir sind nominiert. ,Fit mit Philipp‘ sind wir alle. Ohne die Zuseher wären wir nichts.“
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