Ausgeturnt: ORF setzt "Fit mit Philipp“ endgültig ab

Philipp Jelinek hatte laut Chats bei der FPÖ um Karrierehilfe angesucht und im Gegenzug interne Informationen angeboten
Nach FPÖ-Chats: Der ORF trennt sich vom "Vorturner der Nation" Philipp Jelinek. Bereits am kommenden Montag startet ein neues Format.

Diese Zusammenarbeit war nicht mehr zu retten: Der ORF setzt „Fit mit Philipp“ endgültig ab. Man habe sich vom beliebten Vorturner Philipp Jelinek „im Einvernehmen“ getrennt, hieß es am Donnerstagabend.

Das war nach den aufgetauchten Chats Jelineks mit dem damaligen Vizekanzler Heinz-Christian Strache keine Überraschung mehr. Denn darin bat Jelinek nicht nur um Karriereanschub im ORF (was den Blauen, die den anderen Parteien immer politischen Einfluss beim ORF vorwerfen, alleine schon ordentlich wehgetan hätte). Viel schwerer wiegt: Jelinek hat sich darüber hinaus 2018/’19 als Maulwurf für die FPÖ angeboten, wie Chats – am Donnerstag veröffentlichte der KURIER neue – belegen. Denn er „bekomme einiges mit .. was so gesprochen wird.“ 

So mahnte Jelinek Strache vom Küniglberg aus: „Ihr lasst Euch wie damals über den Tisch ziehen … ihr schaut nur darauf eure Leute in die oberen Positionen zu bringen .. und überseht dabei ganz … das währenddessen … schwarz bereits in den unteren Bereichen ordentlich umräumt und ihre Indianer in Stellung bringt.“  

„Alles Gute“

Als sich dann Jelinek  wider das Anraten des ORF vergangenes Wochenende via Instagram entschuldigte, waren die Würfel wohl gefallen. Am Donnerstag gab es ein weiteres Gespräch, an dessen Ende dann die Bekanntgabe der Trennung stand.  („Der ORF bedankt sich für die erfolgreiche Zusammenarbeit und wünscht Philipp Jelinek alles Gute für die Zukunft“, heißt es in der Aussendung, die die Tragweite der Ereignisse und der Vorwürfe nicht abbildete.)

Ausgeturnt: ORF setzt "Fit mit Philipp“ endgültig ab

Roland Weißmann: Keine weitere Zusammenarbeit 

Jelinek hatte mit seiner Sportsendung großen Erfolg. In der Pandemie wurde er zu einem beliebten Tagesfixpunkt nicht nur für ältere Seherinnen und Seher, mit gewichtigen Marktanteilen am sonst brach liegenden Vormittag. Aber er wollte mehr – und pochte bei der FPÖ darauf, dass ihm dies ermöglicht werde.  „Du wirst bald moderieren, wie ich höre. Gut so  Lg Hc“, schrieb der damalige Sportminister Strache an Jelinek. Der hatte geschrieben: „Fesches Hauberl, Herr Vizekanzler.“ Und: „Guter Auftritt im Olympiastudio“. 

„Fehler, ein Blödsinn“

Bei seiner öffentlichen Entschuldigung bezeichnete Jelinek die Chats als „Fehler, ein Blödsinn“. Er hoffte darauf, dass seine Fans ihm verzeihen und die Sendung weitergehen könnte: „Wenn ihr sagt, Jelinek, was du gemacht hast, das geht gar nicht, das werden wir dir nicht verzeihen, dann werde ich das akzeptieren.“ Er werde sich aber weiterhin „für die Gesundheit und das Wohlbefinden“ einsetzen.

Das tut auch der ORF: Bereits am Montag  startet mit „Fit mit den Stars“ das neue Format (wochentags um 9.10 Uhr in ORF 2). Die Sendung wird im Wochenrhythmus von einem anderen Promi moderiert und präsentiert. Den Auftakt macht „Dancing Star“ und Profitänzerin Conny Kreuter. In weiterer Folge werden u. a. die ehemaligen Spitzensportler Armin Assinger, Andreas Goldberger und Hans Knauß „Fit mit den Stars“-Vorturner.

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