Fit ohne Philipp: Die Fitness-Experimente des Heinz-Christian Strache
* Disclaimer: Das TV-Tagebuch ist eine streng subjektive Zusammenfassung von TV-Ereignissen*
Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper. Das weiß auch Ex-Vizekanzler und Ex-Sportminister Heinz-Christian Strache, obwohl er in einem weltberühmten Video als kettenrauchender „Red Bull brother from Austria“ aufgetreten ist.
Dennoch hatte der damalige FPÖ-Chef stets ein Faible für Fitness. Dieses brachte ihm aber auch nicht immer Glück. Und damit ist nicht gemeint, dass Strache das Diktum von ORF-Vorturner Philipp Jelinek „Trinken, Trinken, Trinken – denn die Zelle, die muss schwimmen“ etwa im Sommer 2017 auf Ibiza etwas übererfüllt hätte.
Besonders fit mit Philipp
Nein. Kurz vor Ostern kamen unschöne Chat-Nachrichten mit Jelinek an die Öffentlichkeit, die dessen Aufstieg am Küniglberg in ein schiefes Licht rücken. Ab März 2018 – wir befinden uns mitten in der kurzen türkis-blauen Ära - präsentierte Jelinek, der davor bei zumindest einer FPÖ-Veranstaltung moderiert hatte, im ORF-Frühstücksfernsehen die wöchentliche Rubrik „Fit mit Philipp.“ Strache hatte schon im Februar geschrieben: „Du wirst bald moderieren, wie ich höre. Gut so :-)“
Die Chats legen nahe, dass Jelinek gerne Moderator von „Guten Morgen Österreich“ geworden wäre. "Wir müssen dringend die Weichen für mich stellen", habe Jelinek geschrieben. Der Kuchen werde "jetzt verteilt".
Seine eigene Sendung bekam Jelinek allerdings erst nach dem Abgang Straches – im Zuge des gestiegenen Fitnessbedürfnisses in der Corona-Pandemie.
"Stöckl live": Fit ohne Philipp
Dennoch haben die Chats Folgen. Vorerst wird „Fit mit Philipp“ nur aus der Konserve gespielt, derzeit pausiert Jelinek, laut ORF, bis die Vorwürfe geklärt sind. Für den großen „Stöckl live“-Schwerpunkt „Beweglich bleiben!“ war Jelinek eigentlich als „Publikumsliebling“ angekündigt, der Übungen für mehr Beweglichkeit live im Studio zeigen sollte. Am Dienstag war aber nun eine andere Kollegin an der Reihe. Physiotherapeutin Johanna Mayr animierte das Publikum statt Jelinek zum Mitmachen.
Politiker an den Geräten
Beweglichkeit in Sachen ORF bewies Strache auch im September 2018, als er für das umstrittene Format "Europa backstage" beim Gewichte stemmen begleitet wurde. Die Zuseher wussten nach fünf völlig unkritischen Minuten, dass Strache auch mit dem "inneren Schweinehund" zu kämpfen und seinen Ernährungsplan umgestellt habe. "Ibiza" war zwar bereits im Kasten, aber die Öffentlichkeit wusste davon noch nichts. Das Thema Rauchen wurde in dem Beitrag übrigens nicht erwähnt.
Erwähnt wird nun aber in den FPÖ-Chats, dass die Macherin des Formats, das Politiker hinter den Kulissen gezeigt hatte, für die Produktion der „Seitenblicke“ in Stellung gebracht werden sollte. „Bitte voll unterstützten!“ schrieb Strache laut Standard wörtlich.
Jelinek wiederum bot sich in einem von profil veröffentlichten Chat mit Strache der FPÖ als „Vermittler, der mit allen kann“ an.
Nach dem Motto: Immer in Bewegung bleiben!
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