ORF-Vorturner Philipp meldet sich nach FPÖ-Chats zu Wort: "Es war ein Blödsinn"

Fit mit Philipp
Nach Publikwerden von FPÖ-Chats musste die Sendung des Fernseh-Fitnesscoaches pausieren. Jetzt entschuldigt er sich via Instagram.

Etwas mehr als eine Woche ist es her, dass Chats zwischen ORF-Vorturner Philipp Jelinek und dem früheren Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) bekannt wurden. Die Sendung "Fit mit Philipp" musste daraufhin pausieren. 

Jetzt melde sich Jelinek auf Instagram zu Wort - obwohl der ORF ihm empfohlen habe, das nicht zu tun, wie er sagt. "Ich habe aber für mich beschlossen, eine Antwort zu geben. Meine Mitturnerinnen und Mitturner haben es sich verdient."

Jelinek war in die Kritik geraten, als Chats aus der FPÖ bekannt wurden, die während ihrer Regierungsbeteiligung 2017 bis 2019 beim ORF kräftig umrühren wollte. Jelinek sah da offenbar seine Chance auf ein Stück vom "Kuchen", wie er damals an Strache schrieb.

"Mache keinen Unterschied, wer das ist"

In seinem Instagram-Video erklärt Jelinek, dass er sich immer wieder beim ORF für Castings beworben und mit "Hunderten von Menschen" gesprochen habe. Den damaligen Sportminister Strache kannte er aus dem Fitnessstudio, deshalb habe er sich mit ihm getroffen und mit ihm gesprochen - so wie er jetzt mit Werner Kogler, grüner Vizekanzler und Sportminister, spricht. 

"Ich mache keinen Unterschied, wer das ist, weil letztendlich geht es um die Sache, um den Sport", sagt er, und stellt klar: Er sei nie Straches "persönlicher Trainer" gewesen und auch keiner politischen Partei angehörig.

Was die Chats betrifft, so könne er sich "nicht mehr erinnern, was ich da vor sechs Jahren geschrieben habe". Aber: "Sollte ich jemanden verletzt haben oder übers Ziel hinausgeschossen sein, dann möchte ich mich entschuldigen", so Jelinek. "Es war ein Fehler, ein Blödsinn." 

An sein Publikum gerichtet sagt er weiter: "Wenn ihr sagt, Jelinek, was du gemacht hast, das geht gar nicht, das werden wir dir nicht verzeihen, dann werde ich das akzeptieren." Er werde sich aber weiterhin "für die Gesundheit und das Wohlbefinden" einsetzen.

Der 55-jährige Fitnesstrainer hat 2017 zunächst in der ORF-Frühstücksfernsehsendung "Guten Morgen Österreich"  eine Turneinheit für Menschen in der zweiten Lebenshälfte präsentiert. 2021 wurde im Zuge der Corona-Pandemie aus "Fit mit Philipp" eine eigenständige Sendung. 

In besagtem Chatverkehr bat Jelinek den damaligen Vizekanzler und Sportminister Strache um Unterstützung. Er wollte "Guten Morgen Österreich" moderieren. Strache drängte dann in einer FPÖ-internen Chatgruppe darauf. 

Kurz nach Bekanntwerden der Chats gab der ORF bekannt, dass "Fit mit Philipp" pausiert und die Vorwürfe geprüft werden. 

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