"Nachtschicht"-Regisseur Lars Becker: "Wir haben alle nur ein Blut"

Erichsen (Armin Rohde) und Lisa Brenner (Barbara Auer) jagen einen Polizisten-Mörder
Lars Becker über seine Figuren in "Cash & Carry" (20.15, ZDF), Alltags-Rassismus, die neue Reihe "Der gute Bulle" und Österreicher im Cast.

Für den Streifen-Polizisten Tönnies (Benno Fürmann) ist die Lage so was von klar, als er ein großes Auto am Straßenrand und einen Mann mit dunkler Hautfarbe am Steuer sieht. „Das ist kein Racial Profiling, solange es überproportional viele Straftäter mit Migrationshintergrund gibt. Wenn die Mehrheit einer Minderheit kriminell ist, kommst mit politisch korrekt nicht weiter“, belehrt er noch die widerwillige Partnerin Milla (Friederike Becht), bevor er ohne Grund eine Amtshandlung beginnt.

Er ahnt nicht, dass der Fahrer Kriminalbeamter ist und er auch noch eine Festnahme so sehr behindert, dass ein Fluchtversuch gelingt. Wenig später ist Tönnies tot – vom Flüchtigen erschossen. Erichsen (Armin Rohde) und die anderen vom Kriminaldauerdienst Hamburg müssen in „Nachtschicht – Cash & Carry“ (20.15, ZDF) nun nicht nur den Mörder jagen, sondern auch noch Milla von Selbstjustiz abhalten – ein Drama mit Witz nimmt Fahrt auf.

Es sind nicht die hellsten Köpfe unterm Himmelszelt, die in der 16. „Nachtschicht“ irrlichtern. Aber ihr Schöpfer, Autor und Regisseur Lars Becker, lässt den Figuren ihre Würde. Dort, wo Eindimensionalität droht, biegen Charaktere und Handlung ab.

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