Maria Theresias Antisemitismus: Blinder Fleck der Geschichtsschreibung im TV

Maria Theresia (Fanny Krausz) und ihr Beichtvater Ignaz Kampmüller (Paul Matic) in der "Universum History"-Produktion "Maria Theresias dunkle Seite"
Antisemitismus. „Universum History“ zur Juden-Vertreibung aus Prag zeigt „Maria Theresias dunkle Seite“ (21.05, ORF2). ORF gedenkt auch der Novemberpogrome

Historikerin Barbara Stollberg-Rilinger meint über Maria Theresia: „In vielen, vielen Hinsichten war sie eine sehr, sehr kluge Herrscherin – in diesem Punkt nicht.“

Am 18. Dezember 1744, kurz vor der Geburt ihres siebenten Kindes, erlässt Maria Theresia einen Befehl, der Menschen in tiefstes Leid stürzt und europaweit zu Erschütterung führt: die Ausweisung aller Juden aus Prag. Es beginnt ein diplomatischer Kampf, in dem sich viele für die jüdischen Stadtbewohner Prags einsetzen. Wolf Wertheimer und Diego d'Aguilar, zwei hoch angesehene Hofjuden und Finanziers der Herrscherhäuser, mobilisieren. Sogar der Papst und Maria Theresias eigener Ehemann, als Franz I. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, setzen sich ein.

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