Kein Kampf mehr um die Fernbedienung

Kinder schauen heute am Smartphone. Die Hoheit über die Fernbedienung hat an Bedeutung verloren.
Am Dienstag entscheidet der Stiftungsrat über den neuen Generaldirektor. Die Frage um politische Postenbesetzungen überschattet die inhaltliche: Wie geht es überhaupt mit dem Fernsehen weiter?

Unabhängig hin oder her: Mit dem neuen ORF-Generaldirektor wird einer der wichtigsten Posten des Landes besetzt. In der Debatte um politische Entscheidungen treten die Konzepte der Kandidaten fast schon in den Hintergrund. Vor lauter „Wer wird’s?“ und „welche Jobs gibt’s außerdem zu besetzen?“, scheint die Frage, wer überhaupt noch lineares Fernsehen nützt, ob öffentlich-rechtlich oder privat, in den Hintergrund zu treten.

Ziemlich viele, sagt die aktuelle Bewegtbildstudie, die einmal jährlich Einblick in die Nutzungsgewohnheiten der Bevölkerung liefert. Unter 4.000 Österreichern lassen die heimischen TV-Sender gemeinsam mit der Rundfunk- und Telekomregulierung RTR darin den Konsum von TV und Video abfragen. Die frohe Botschaft: Die Nutzung ist in der Pandemie sogar gestiegen, auf 194 Minuten lineares Fernsehen pro Tag – ein Allzeithoch. Allerdings: Die Vorliebe für lineares Fernsehen – schauen, was gerade läuft – ist vor allem in der Altersgruppe 50+ ungebrochen hoch. Die 14-29-Jährigen schauen immer weniger dann, wenn, der ORF es will.

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