"Irma Vep" auf Sky: Eine Vampir-Lady auf doppeltem Boden

Alicia Vikander als Filmstar auf ungewohntem Terrain 
Olivier Assayas’ Remake seines Films "Irma Vep" als HBO-Miniserie.

Regisseur Olivier Assayas liebt den doppelten Boden. 1996 machte er einen Film über ein Remake von Louis Feuillades Stummfilmserie „Die Vampire“ aus dem Jahr 1916. Nun drehte er ein Remake seiner Hommage als achtteilige HBO-Serie, die nun auch in englisch-französischer Originalversion auf Sky zu sehen ist.

Wir sehen „Tomb Raider“-Star Alicia Vikander, die ein bisschen auch sich selbst spielt. Als bewunderte Action-Darstellerin Mira Harberg, die sich in Paris mit der Arbeit an dem Stummfilm-Remake auf ungewohntes Terrain begibt.

Am Filmset schlüpft sie in den Catsuit, um Irma Vep, Kopf der Verbrecherbande „Die Vampire“, zu verkörpern. Dass sie in der Serie als offenbar bisexuell dargestellt wird, hat freilich mit Vikanders Biografie nichts zu tun. Im Film von 1996 spielte Hong-Kong-Filmstar Maggie Cheung aber tatsächlich eine (fiktionalisierte) Maggie Cheung, die Irma Vep spielt.

Chaotisch

Unter Federführung des verschrobenen Regisseurs René Vidal (Vincent Macaigne), gestalten sich die Dreharbeiten zusehends chaotischer. Der Regisseur unterzieht sich einer Psychotherapie, in der er über seine fetischhafte Vorliebe für Catsuits nach dem Vorbild von Emma Peel aus "Schirm, Charme und Melone" spricht. Zudem reist ein cracksüchtiger Schauspieler aus Deutschland an (gespielt von Lars Eidinger). Ob die Tatsache, dass er kein Crack dabei hat, ein Glück oder eher ein Unglück ist, soll hier einmal offen bleiben.

Die ziemlich konversationslastige Komödie, die stark an Woody Allens Filme erinnert, wird von einem bis in kleine Rollen hervorragend besetzten Schauspielerensemble getragen. 

"IRMA VEP" ist übrigens ein Anagramm von "VAMPIRE". Dann kann die IRMA-Darstellerin hier eigentlich nur MIRA heißen. Assayas liebt eben den doppelten Boden.

 

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