Heimischer Oscar-Beitrag nun mit Verspätung verfügbar

Elyas M’Barek und Lavinia Wilson als Paar, das auf Sardinien-Urlaub mit unerfülltem Kinderwunsch zu kämpfen hat
Beziehungsdrama "Was wir wollten" mit M’Barek ab 22. Dezember auf Netflix zu sehen. Kinostart weiterhin geplant.

Was dieses außergewöhnliche Jahr für die Filmbranche bedeutet hat, lässt sich an der kuriosen Geschichte dieses Films ablesen: „Was wir wollten“, ein kleiner österreichischer Film der Regiedebütantin Ulrike Kofler, war ursprünglich für Programmkinos vorgesehen. Doch weil sich der Streamingriese Netflix die weltweiten Verwertungsrechte an dem Beziehungsdrama gesichert hat, eröffnete sich dem Film plötzlich ein Millionenpublikum.

Dennoch entschied sich die Wiener Produktionsfirma Film AG, den Film auch in die Kinos zu bringen, als „positives Zeichen für die Branche“. Schließlich waren bereits Gelder der heimischen Fördergeber geflossen. Weshalb aufgrund der Förderrichtlinien, die grundsätzlich einen Kinostart vorschreiben, auch eine Ausnahmeregelung für die Streaming-Auswertung gefunden werden musste. Regulär gelten mehrmonatige Schutzfristen nach einem Kinostart.

Schließlich einigte man sich in mehrwöchigen Nachverhandlungen darauf, den Film in Österreich erst ab 22. Dezember auf Netflix freizuschalten und hierzulande zuerst im Kino zu zeigen. Am 6. November war aufgrund der Corona-Sperre aber nicht an einen Kinostart zu denken.

Netflix zuerst

Seit 11. November ist der Film dennoch weltweit auf Netflix abrufbar. Und das mit großem Erfolg. Der Film war in 39 Ländern unter den Top Ten zu finden. So schien er in Deutschland auf Platz 3, in Brasilien sogar auf Platz 2 auf.

In seinem Heimatmarkt Österreich, wo man den Film ins Rennen um den Auslandsoscar schickt, musste das Publikum aber kurioserweise mehr als einen Monat länger warten. Bis jetzt.

Kinostart weiterhin geplant

Nach wie vor sei geplant, den Film "zum ehest möglichen sinnvollen Termin in die Kinos zu bringen", sagt der Filmladen Verleih. Ulrike Koflers Regiedebüt "sollte für das Publikum auch auf der großen Leinwand zu sehen sein und dort seine ganze künstlerische Qualität und feine Nuancierung entfalten", heißt es in einer Aussendung.

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