"Harry & Meghan" Teil 2: Schreiende Geschwister und eine Decke von der Queen
Das royale Netflix-Drama ist in die nächste Runde gegangen – und die Rede ist nicht von „The Crown“. Am Donnerstag ist der zweite Teil der Doku-Serie „Harry & Meghan“ erschienen, mehrere Stunden lang, in der Harry und Meghan ihre Sicht der Dinge erzählen.
Nach dem eher unspektakulären ersten Teil, der vergangene Woche veröffentlicht wurde, waren die Erwartungen groß gewesen. Würden nun explosive Enthüllungen über die Royals folgen? Oder würde es noch mehr Bilder von Harry und Meghan zu sehen geben, wie sie barfuß über den Strand spazieren?
Beides trifft zu.
Übten Harry und Meghan im ersten Teil hauptsächlich Kritik an der britischen Boulevardpresse und an Paparazzi, aber auch am (mangelnden) Umgang des Königshauses mit der eigenen Kolonialgeschichte, geht es in den neuen Folgen um konkrete Familienmitglieder.
Vor allem Harrys Bruder William kommt da nicht gut weg: Bei einem Krisentreffen vor dem Rückzug der Sussexes soll William Harry angeschrien haben, was Letzterer als „beängstigend“ beschreibt. Briefe an seinen Vater, den jetzigen König Charles, sollen geleakt worden sein. Und der Palast habe bewusst Storys über Harry und Meghan an Medien gespielt, um von anderen Dingen abzulenken. Bemühungen, Meghan vor Angriffen der Presse zu schützen, soll es nie gegeben haben.
Andere Seite
Man sieht, wie die Sussexes von Paparazzi belagert wurden, welche Hassnachrichten und Todesdrohungen sie bekamen. Dass sie flüchten wollten, wirkt von Minute zu Minute verständlicher.
Und doch bleiben viele Fragezeichen.
„Wir haben es auf die andere Seite geschafft“, heißt es am Ende der sechs Stunden. Wie genau sie es aber ganz praktisch bewerkstelligt haben, dass nun offenbar keine Helikopter und Drohnen mehr über ihrem Grundstück kreisen und sie zu fotografieren versuchen, bleibt unklar. Dafür wird Sendezeit für anderes verwendet. Man sieht Harry und Meghan bei vielen Wohltätigkeitsveranstaltungen. Erfährt wichtige Details, beispielsweise, dass die Queen Meghan bei einer gemeinsamen Autofahrt einmal eine Decke über die Knie gelegt hat. Und fragt sich, warum sich die beiden selbst dabei gefilmt haben, wie sie sich ihr eigenes Interview bei Oprah Winfrey ansehen. Aber das ist vielleicht Stoff für die nächste Netflix-Doku.
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