Beim nun anberaumten gemeinsamen Hüttenweihnachtsurlaub in den Tiroler Bergen treffen die Familien aufeinander. Anton wird als Orthopäde mit eigener Praxis vorgestellt. Wobei der Herr Papa skeptisch bleibt. Orthopäden seien „Masseure mit Staatsexamen“, ätzt der Anästhesist.
„Johannas großes Problem ist, dass ihr die Meinung des Vaters so unfassbar wichtig ist, dass die Wahrheit da schwer mithalten kann“, erläutert die 26-Jährige. „Dass der arme Anton da mitspielt, um diese Lüge aufrechtzuerhalten, ist eigentlich ein riesiger Liebesbeweis.“ Das Handeln ihrer Figur findet Huber problematisch. „Natürlich müsste sie sich von dem Alpha-Vater lösen – aber wo wäre dann die Comedy?“
Slapstick
Dass die Komik nicht zu kurz kommt, macht die Serie gleich zu Beginn klar, wenn – quasi als Appetithappen – die prägnantesten Slapstickeinlagen zusammengeschnitten werden: fliegende Äxte und Vorschlaghämmer, ein Saunakübel Wasser ins Gesicht, die kiffende Mutter (Esther Schweins), Schusswaffengebrauch und schließlich die polnische Oma Lewandowski, die sich um die Zubereitung des Bratens kümmern soll, während die Gans namens Mbappé aber noch munter herumläuft. Im Keller des Luxus-Chalets – das dem reichen Mann von Johannas Schwester gehört – hält sich noch dazu ein syrischer Flüchtling versteckt, der in der Kälte Unterschlupf gesucht hatte.
„Als ich das Drehbuch gelesen habe, war ich total überrascht, weil ich diesen Humor eher sonst aus Österreich gewohnt war und nicht aus Deutschland“, sagt Huber. „Die Autoren haben sich getraut, makaber und skurril zu sein. Ich find’ es auf jeden Fall super, dass man sich bei der Serie kein Blatt vor den Mund genommen hat.“
Sie selbst zieht es zu Weihnachten strikt traditionell vor. „Da gibt es keine Ausnahmen!“, sagt sie mit einem Lachen. „Ich bin ja oft mit meinen Eltern herumgezogen, aber zu Weihnachten sind wir immer bei meiner Oma im Salzkammergut, in einem tief verschneiten Dorf, umringt von Bergen in einem Holzhaus. Das kann man sich genau so vorstellen, wie es klingt. Schöner geht’s nicht.“
Baustellen
Bei aller Romantik macht sich die Schauspielerin ihre Gedanken zur politischen Lage. Fragt man sie nach der in Österreich, sagt sie: „Welche von den tausend Baustellen? Was jetzt aufgedeckt wird, ist ja nur eine Spitze des Eisbergs. Wie viel darunter liegt, kann man sich, glaube ich, kaum vorstellen.“
Und insgesamt? „Es brennt an jeder Ecke, in der Ukraine, im Iran, in Katar und ganz nebenbei droht unser Ökosystem zu kollabieren. Und alles, was dann offenbar wichtig erscheint, ist, sich über Aktivistinnen in Museen zu beschweren.“
Ob Weihnachtskomödien da Abhilfe schaffen?
Huber: „Genau jetzt, wo die Welt quasi in Flammen steht, brauchen wir Formate, die uns einfach unterhalten, ein gutes Gefühl geben, wo wir kurz den Weltschmerz vergessen können. Deshalb haben diese Formate ihre Berechtigung und Relevanz, besonders zu Weihnachten.“
Kommentare