"Gesamtvergleich" zwischen ORF-Chef Wrabetz und Brunhofer

Daheim in Österreich
Der für Montag erwartete Showdown wurde abgesagt: Brunhofer soll sich um Innovations- und Regionalisierungsprojekte kümmern.

Es war angerichtet am Arbeits- und Sozialgericht Steyr: Heute, Montag, hätte dort ganztags die finale Runde in den gerichtlichen Auseinandersetzungen zwischen dem früheren Salzburger Landesdirektor Roland Brunhofer und dem von Alexander Wrabetz geführten ORF in Szene gehen sollen. Für die Öffentlichkeit wäre die Verhandlung ein spannendes Aufeinandertreffen geworden, hätte das doch Einblicke in den ORF-Job-Poker in politischen turbulenten Zeiten gewährt.

Dazu kam es nun nicht. Eine KURIER-Anfrage dazu an den ORF-Generaldirektor wurde vom Unternehmen so beantwortet: „Im Zusammenhang mit den von Herrn Roland Brunhofer gegen den ORF angestrengten Verfahren wurde ein Gesamtvergleich zwischen den beteiligten Parteien geschlossen. Mit diesem Vergleich werden sämtliche dienstrechtlichen Fragen geregelt und damit alle Verfahren beendet."

Der Innovator

Weiters heißt es in der ORF-Stellungnahme: "Über die berufliche Tätigkeit von Herrn Brunhofer bis Ende 2021 wurde Einvernehmen hergestellt. Er wird mit der Projektleitung ,Innovations- und Regionalisierungsprojekte' beauftragt."

Weitere Details - gemeinhin werden in solchen Vergleichen Ausstiegsklauseln und Ähnliches verhandelt - gibt es nicht. Lediglich die Feststellung: "Darüber hinaus werden der ORF und Herr Brunhofer keine weiteren Stellungnahmen abgeben.“

 

Gut drei Jahre lief die Auseinandersetzung zwischen Brunhofer, von Wrabetz gegenüber Medien als "bester Landesdirektor" bezeichnet, und dem Öffentlich-Rechtlichen. Im Kern ging es um versprochene Jobs und entsprechende Bezahlung nach Brunhofers parteipolitisch motivierter Abberufung in Salzburg - dazu lage etwa auch eine vom GD unterzeichnete Punktation vor. Umgekehrt wurde Brunhofer sein mitunter robuster Umgang mit Mitarbeitern vorgeworfen. Unter all dem ist nun ein Schlussstrich gezogen.

"Gesamtvergleich" zwischen ORF-Chef Wrabetz und Brunhofer

Ganz weg ist Brunhofer also noch nicht vom ORF. Seine Programm-Erfindungen sowieso nicht: "9 Plätze - 9 Schätze" gehört zu den erfolgreichsten Shows des ORF. Und schon demnächst, am 23. Dezember, läuft die „Zauberhafte Weihnacht` im Land der Stillen Nacht“ mit Sonja Weissensteiner und, erstmalig, DJ Ötzi in ORF2. Auch von einstige Schützlingen aus dem Salzburger Landesstudio wie Tobias Pötzelsberger wird man noch öfter hören. Von Brunhofer selbst hingegen bis auf Weiteres nichts -  auch eine Art Weihnachtsfriede.

 

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