Florian Asamer soll Chefredakteur der "Presse" werden

Florian Asamer soll Chefredakteur der "Presse" werden
Als Stellvertreter sind Außenpolitik-Ressortleiter Christian Ultsch sowie die beiden Wirtschaftsressortleiter Hanna Kordik und Gerhard Hofer vorgesehen.

Florian Asamer soll neuer Chefredakteur der "Presse" werden. Als Stellvertreter sind Außenpolitik-Ressortleiter Christian Ultsch sowie die beiden Wirtschaftsressortleiter Hanna Kordik und Gerhard Hofer vorgesehen. Die Herausgeberschaft liegt künftig bei der "Die Presse" Verlags-Gesellschaft. Das teilte die Styria Media Group am Dienstag in einer Aussendung mit. 

Asamer werde vorbehaltlich der Wahl durch die Redaktion der „Presse“ die publizistische und strategische Gesamtverantwortung der Tageszeitung übernehmen: Das Redaktionsstatut der „Presse“ sieht eine Abstimmung über den Chefredakteur und die Stellvertreter vor.

Asamer soll auf Nowak folgen

Asamer soll damit auf Rainer Nowak folgen, der im November zurückgetreten ist, nachdem kompromittierende Chats zwischen ihm und Ex-ÖBAG-Chef Thomas Schmid öffentlich geworden waren. 

"Wir sind überzeugt, dass 'Die Presse' mit Florian Asamer und seinem Team für die Zukunft bestens aufgestellt sein wird. Wir wünschen dem designierten Chefredakteur viel Erfolg und wissen 'Die Presse' bei ihm in den besten Händen", wird Markus Mair, Vorstandsvorsitzenden der Styria Media Group, in der Aussendung zitiert. 

"Ich bedanke mich für das mir entgegengebrachte Vertrauen und hoffe auf die Zustimmung der 'Presse'-Redaktion", so Asamer. "Gemeinsam mit dieser Redaktion werden mein Stellvertreter-Team und ich den Qualitätsjournalismus, für den die 'Presse' steht, ausbauen und mit neuen digitalen Erzählformen erlebbar machen.“

Asamer wurde 1971 in Innsbruck geboren und ist seit 1999 für die "Presse“ tätig. Seit Juni 2011 ist der studierte Jurist stellvertretender Chefredakteur der "Presse".  Er zeichnete dabei u. a. für die strategische Weiterentwicklung des Produktes wie die Einführung des Bezahlangebots "Presse"-Premium oder den Relaunch des Digitalauftritts verantwortlich. Asamer übernahm die Chefredaktion interimistisch im November 2022 nach dem Rücktritt Nowaks. 

Chatprotokolle zwischen Nowak und Schmid

Die Chats, die Nowak vorgeworfen werden, stammen aus 2019. Er tauschte sich mit dem ehemaligen Generalsekretär im Finanzministerium und ÖBAG-Chef in spe Thomas Schmid unter anderem so aus: Am 26. März 2019 erkundigt sich Nowak bei Schmid, wie sein Hearing für die Funktion des Alleinvorstands der Bundesbeteiligungsholding Öbag gelaufen sei, berichtet der Standard. "Super" und "echt gut", antwortet Schmid "happy" – was Nowak „sehr freut!!“. Schmid darauf: "Jetzt du noch ORF-Chef"/"Alter – dann gehts aber ab"/"Danke für alles“ Nowak: "Ehrensache. Jetzt musst du mir bitte beim ORF helfen." Schmid: "Unbedingt." 

Schmid wird Korruption vorgeworfen, er hat umfassend bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ausgesagt und belastete dabei unter anderem Ex-Kanzler Sebastian Kurz schwer. Der bestreitet die Vorwürfe. Nowak hatte seine Funktion nach Bekanntwerden der Chats erst ruhend gestellt und war dann zurückgetreten.

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