Fans von "The End Of The F***ing World" werden diese Serie lieben
"I Am Not Okay With This": Teenie-Probleme treffen auf Superkräfte
Ihre Pickel an den Oberschenkeln oder seine „Rückenakne vom Feinsten“, die bis runter zwischen die Pobacken geht – Sydney und Stan veranstalten regelrecht einen kleinen Wettbewerb daraus, wer von den beiden den höheren Ekel-Faktor erreicht (kleiner Spoiler: Sydney gewinnt). Doch die kleinen und großen Pubertäts-Probleme sind gar nicht das Schlimmste, mit dem Sydney zu kämpfen hat. Denn in ihrer Nähe fangen fiese Typen auf einmal an, aus der Nase zu bluten, fliegen Bowling-Kugeln durch die Gegend und brechen ganze Hausmauern auseinander. Und Sydney hat keine Ahnung, wieso.
„I Am Not Okay With This“ ist seit dieser Woche bei Netflix zu sehen. Als Showrunner fungierte Jonathan Entwistle, der damit bereits zum zweiten Mal nach „The End Of The F***ing World“ einen Comic von Charles Forsman als Serie adaptiert hat. Die Produzenten der Serie haben zuvor an der Mystery-Serie „Stranger Things“ gearbeitet.
Damit wären bereits die zwei wichtigsten Dinge gesagt, die man über „I Am Not Okay With This“ wissen muss: Denn die Anleihen an den beiden vorherigen Projekten der Macher sind evident, ihre neue Serie wirkt, als hätten sie die Gustostückerl einfach in einen Mixer gepackt – was erstaunlicherweise gut funktioniert hat.
Das liegt nicht zuletzt an der starken Protagonistin (gespielt von Sophie Lillis aus der Neuverfilmung von Stephen Kings „Es“): Die 17-jährige Sydney lebt mit Mutter und Bruder in einer Kleinstadt in Pennsylvania, der Vater hat Selbstmord begangen und die Familie kommt nur knapp über die Runden. Sydneys einziger Lichtblick ist ihre beste Freundin Dina, für die sie – man ahnt es bald – mehr empfindet. Dina hat sich aber ausgerechnet in den eingebildeten Bradley verliebt.
Sydney fängt wiederum etwas mit dem gutmütigen Nerd Stan (Wyatt Oleff) an, der von seinem Vater als Schwuchtel beschimpft wird, kaum Freunde hat und – wie eingangs erwähnt – an übler Rückenakne leidet. Und dann wäre da noch die Sache mit Sydneys unkontrollierbaren Wutausbrüchen, bei denen Gegenstände kaputt gehen und manchmal auch Menschen (oder Tiere) verletzt werden. Sydney kann niemandem davon erzählen – und hat auch noch das Gefühl, verfolgt zu werden.
Kleinstadt-Ödnis, Musik und Retro-Optik, ja, sogar die Episodenlängen (7 Folgen zu je circa 20 Minuten) könnten genau so aus „The End Of The F***ing World“ stammen. Mit dem übernatürlichen Element kommt noch eine Prise „Stranger Things“ dazu. Das kann man fantasielos finden, aber „I Am Not Okay With This“ setzt die Puzzleteile gekonnt zusammen.
"I Am Not Okay With This" läuft bei Netflix
"Altered Carbon": Auf den Spuren von "Blade Runner"
Für diese Serie muss man erst einmal eine Reihe von Vokabeln lernen: „Altered Carbon“, beruhend auf den Romanen von Richard K. Morgan und seit dieser Woche mit Staffel zwei beim Streamingdienst Netflix verfügbar, spielt in einer technologisch hochentwickelten Zukunft, in der (fast) niemand mehr sterben muss.
Da gibt es etwa sogenannte „Stacks“ (darauf werden Erinnerungen und Persönlichkeiten gespeichert), „Sleeves“ (so nennt man Körper, die man nach deren Unbrauchbarwerden einfach gegen einen anderen austauschen kann) und „Envoys“ (das sind Kämpfer einer Widerstandsbewegung gegen das Unsterblichkeitssystem).
In diesem Universum, das stark an den Kultfilm „Blade Runner“ erinnert, lebt Takeshi Kovacs. In Staffel eins war er in einen neuen Sleeve geschlüpft, um den Mord am Mächtigsten aller Meths zu lösen (wieder ein neues Wort: „Meths“ sind die herrschenden Superreichen). Am Ende der Staffel hatte Kovacs nicht nur den Fall klären können, sondern auch erfahren, dass seine totgeglaubte Liebe Quellcrist Falconer (Renée Elise Goldsberry) noch leben könnte.
Auf ihre Spuren begibt sich Kovacs in den neuen Folgen, und das wieder in einem neuen Sleeve (gespielt von Anthony Mackie). Kovacs’ Suche startet auf seinem Heimatplaneten Harlans Welt, wo er sogleich in eine Schlägerei verwickelt wird und es schon bald mit einer Reihe von Mordfällen zu tun hat.
Staffel zwei ist zwar ein wenig kürzer als die erste (anstelle von zehn gibt es nun nur mehr acht Episoden), doch Fans der Cyberpunk-Serie dürfen sich schon bald auf weiteren Nachschub freuen: Ab 19. März wird bei Netflix der Anime-Film „Altered Carbon: Resleeved“ zu sehen sein, der ebenfalls im Universum der Serie angesiedelt ist.
"Altered Carbon" läuft bei Netflix
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