Die erste ROMY 2021 ist vergeben: Das ist der TV-Moment des Jahres
1. Jänner 2021. Das traditionelle Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker im Goldenen Saal des Musikvereins findet statt. Zum bereits sechsten Mal steht mit dem neapolitanischen Dirigenten Riccardo Muti ein Gigant seiner Zunft am Pult. Publikum aber ist keines zugelassen – die Pandemie hat wieder zugeschlagen. Aber Millionen Menschen in aller Welt erleben via Fernsehen nicht nur ein musikalisch phänomenales Neujahrskonzert, sie hören auch eine vermutlich schon jetzt historische Ansprache.
Plädoyer
Denn Riccardo Muti, der Ausnahmedirigent, der heuer 80 Jahre alt wird und seit 50 Jahren ohne Unterbrechung regelmäßig die Wiener Philharmoniker dirigiert, wünscht nicht bloß ein frohes neues Jahr. Das auch. Aber Muti hält auch eine Ansprache oder vielmehr ein berührendes Plädoyer für die Kunst. Er schreibt es der Politik ins Stammbuch. Ohne geistige, seelische Nahrung kann der Mensch nicht überleben, die Kunst und hier die Musik sind überlebensnotwendig. Muti fordert – ohne agitatorisch oder gar plump zu agieren – die Öffnung der Kultureinrichtungen. Die Wiener Philharmoniker schließen sich dem mit Nachdruck an.
„Musik ist eine Mission, um unsere Gesellschaft besser zu machen", sagte er. "Musik ist eine Gesundheit des Geistes. Die Kultur ist das wichtigste Element für die Menschheit. Nur so können wir zusammenstehen. Ich appelliere an alle Staatschefs und Präsidenten dieser Welt, die Kultur endlich wichtig zu nehmen.“
Es ist ein Augenblick, in dem zumindest die kulturelle Welt den Atem anhält, weil hier einer spricht, der etwas zu sagen hat. Und da ist er auch schon: DER TV-Moment des Jahres 2021 – berührend und ehrlich!
Und genau für diese magischen Worte und Töne erhielten Muti und die Wiener Philharmoniker nun die ersten KURIER ROMYs des Jahres.
ORF-General Alexander Wrabetz und ORF III-Kulturlady Barbara Rett waren am Freitag die Überbringer der begehrten Statuen. Naturgemäß im Goldenen Saal des Musikvereins und nach einer Probe des Orchesters. Muti, zusätzlich auch Chefdirigent des Chicago Symphony Orchestra, und Philharmoniker-Vorstand Daniel Froschauer nahmen diese Auszeichnungen mit Freude entgegen.
"Die jährliche Übertragung des Neujahrskonzerts ist für Millionen Menschen in mehr als 90 Ländern weltweit Fixpunkt am Neujahrstag und Aushängeschild österreichischer Kultur und Identität. Heuer war das Konzert weit mehr: die Brillanz der Philharmoniker unter Maestro Muti verband sich mit der Signalkraft der ORF-Bilder aus dem leeren Musikverein zur einer unwiderstehlich kraftvollen musikalischen Botschaft von Frieden und Hoffnung", sagte Wrabetz.
Und so ganz nebenbei: Seine Rede hatte Muti nicht vorgeschrieben, sie kam spontan aus seinem Herzen.
Wer noch gewinnt? Das ist am Samstag in einer Woche (15. Mai) auf ORF 2 ab 20.15 Uhr zu sehen.
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